Hinter den Rulissen. 271
Br. Wb. 135: Grey an Buchanan.
London, 1. August. CTel.) Aus sehr glaub--
würdiger Quelle hat Grey die Nachricht erbalten: die
Osterreichische Regierung habe der Heutschen mitgeteilt,
daß sie in Anbetracht der englischen Bemühungen um
den Frieden trotz der russischen Mobilisation Greys
Vorschlag über eine österreichisch-serbische
Vermittlung mit Wohlwollen betrachte. Aller-
dinge sei das nur so zu verstehen, daß die militärische
Aktion gegen Serbien einstweilen weitergehe (ogl.
die Bemerkung zu Br. Wb. Nr. 133), während Groß--
britannien bitte, daß Rußland seine Mobilisierung
gegen Osterreich-Ungarn vorläufig einstelle; in diesem
Falle werde auch ÖOsterreich seine Verteidigungsgegen-
maßregeln in Galizien beschränken.
Br. Wb. 136: Bertie an Grep.
Paris, 1. August. (Tel.) Heute nachmittag
35,40 Uhr Befehl zur allgemeinen Mobilisie-
rung. Oenn Deutschland habe, so sagte mir der Kriegs-
minister, unter dem Spstem „Kriegszustand“ sechs
JS3ahrgänge einberufen. Trotzdem seien die französischen
Erenztruppen (acht Armeekorps auf Kriegsfuß) ange-
wiesen, nicht anzugreifen.
Br. Wb. 137: Grey an Bunsen.
London, 1. August. (Tel.) DOer österreichisch-
ungarische Botschafter unterrichtete Grey von einem
Telegramm Berchtolds an den östetreichisch-ungarischen
Botschafter in Paris, worin die bekannten Versiche-
rungen Wiens betreffend die Behandlung Serbiens
enthalten waren und die Gerüchte von Absichten auf
den Sandschak widerlegt wurden. Bei einem
zweiten Besuche teilte Mensdorff das Telegramm
Helmolt, Der Weltkrieg. 18