Full text: Die slawischen Siedelungen im Königreich Sachsen mit Erklärung ihrer Namen.

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wein i. V. — PN. Thrasuwin, Tresuin, d. i. Streitfreund, von 
got. altn. thras Streit, wozu auch Dresselsgrün b. Plauen 
gehört — des Dressel grüner Waldort; Först. I, 1198, Kleem. 87.— 
Pennrich b. Dresden, 1416 Penerik, Pennerigk, Penerigk- 
Ranczicz, = PM. Benerich, Pennrich, statt Bernrich, Perinrich, 
Bärenmächtig; Först. I, 223. 233. — Schirgiswalde i. L., 1411 
Schringis- und Scheringeswalde, 1412 Schergswalde, Schergis- 
walde, slavisiert Sörachoyw, als läge ein von tsch. SerF, ow. Sery grau ge- 
bildeter ow. PM. Sôrach zu Grunde (so Schm. 10, PN. Srach 
Cas. 1886, 71), vielmehr wie Scheringesvelt;, Sceringeselt, 
d. i. Schiersfeld b. Kreuznach (Först. II, 1310) zum ahd. PN. 
Scaring von scara Schar, Heer; Först. I, 1077f. — Fremdis- 
walde b. Mutzschen, 1330 Fridems-, 1372 Friedman-, 1424 
Fredemiswalde, von Fridamund, Fredemund — mit seinem Schutz 
schirmend; Först. I, 428. — Gunzen b. Schöneck, urk. zu der 
Gunczen, gehört gewiß zu den ahd. PN. Gunzo, sem. Gunza, 
Chunzin, vom Stamme gund Krieg, Kampf; Först. I, 557. — 
Dehles b. Reuth i. V., urk. Delehs, Deles, kommt wohl von 
einem dtsch. PN. Daila, Deila, Deil, Delo: Först. I, 330. 335. 
— Schindmaas Ob. Nied. b. Glauchau, seiner Anlage nach deutsch, 
ob etwa — Schindmanns, ähnlich wie Spielmes b. Reuth — 
Spielmanns? Vergl. die PN. Schindekerl, Schinnekerl, Schinten- 
buben, Schindeleib u. s. w. — Die deutschen Genitivnamen Brandis, 
Lipprandis, Denkeritz oder Dänkritz, Dennheritz, Ruderitz, 
Seiferitz, Friebus s. S. 48 f. Anm. 
Deutsche Appellative liegen den folgenden Namen zu Grunde. 
Kändler b. Chemnitz, 1375 96 Kenlern, 1541 Kenneler, 
Kennler, Kenler, geht gewiß zurück auf mhd. kanel, kenel, kannel, 
kandel, d i. Rutschrinne, Holzrise, Vorrichtung zum Herabrutschen 
des Holzes von einem Berge, und bezeichnet wohl die mit „Holz- 
risen“ beschäftigten Leute. Vergl. urk. „bis an die Ochsen-Kendl, 
in der Smidchendel“. Schmeller Bayr. WB. I, 1254, Buck 129, 
Vilmar, Idiotikon 191. 
Glasten b. Lausigk und Wüstung Wenigen Glasten (— Klein- 
Glasten), letztere 1350 wusten glashutten (Lorenz, Grimma S. 1094, 
wie Glashütte b. Lauenstein und Glashütte, Teil von Elster 
b. Adorf. — Niebra b. Ronneburg steht gewiß für Niebura, 
ein Compositum aus ahd. niwi neu und bur, bura Wohnung 
(Vogel-bauer) — Nauheim, Neudorf, ähnlich wie Trebra a. d. Ilm, 
urk. Dribura, Dribure, und Tribur b. Mainz, urk. Triburia, 
Triburaz vergl. Först. II, 481, Först., Die deutschen ON. 85. —
	        
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