Full text: Deutschland und der Weltkrieg.

Rußland und der Panslawismus 4423 
den. Das geht aus jeder Zeile des russischen Orangebuches hervor, mag 
dieses noch so verlogen sein. Der englische Neid auf Deutschlands wach- 
sende Handels- und Flottenmacht glanbte auch, daß jetzt der Augenblick 
für eine Aiederringung Oeutschlands und Ssterreich-Ungarns gekom— 
men sei; anstatt wie früher die russische Kriegslust zu zügeln, wurde sie 
nun von Edward Grey und seinem nächsten Mitarbeiter in Petersburg 
selbst und über Paris angestachelt. Dadurch ermutigt, schritt Rußland, 
ohne ein Resultat der im Gang befindlichen österreichisch-russischen Ver- 
handlungen in Petersburg abzuwarten, zur allgemeinen Mobilisierung, 
obwohl Österreich-Ungarn nur 8 Korps erst gegen Serbien mobilisiert 
hatte. Daß dies den Krieg mit Deutschland bedentete, wußte man in 
Petersburg längst, das hatte noch am Anfange der Krise der englische 
Botschafter Buchanan Sazonov gesagt. Aber man wollte in Petersburg 
den Krieg, weil man der größten Erfolge sich sicher fühlte. Und so kam 
der Krieg, den die russische Regierung in nicht zu ferner Zeit vor ihrem 
eigenen Volke, außerhalb des Kreises der panslawistischen Hetzer, zu ver- 
antworten haben wird, wenn ihr die Zertrümmerung Österreich-Ungarns 
und der Türkei nicht gelingen wird. Im Bewußtsein aber ihrer gerechten 
Sache stark werden Deutschland, Österreich-Ungarn und die Türkei aus 
dem ihnen aufgezwungenen Kampfe siegreich hervorgehen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.