I. Der Krieg und die Sozialdemokratie.
Der praktische Materialismus und Idealismus.
Wihtrend des Krieges konnte man von Geistlichen und anderen
kirchlich gesinnten Leuten verschiedentlich die Ansicht hören, daß
in Deutschland durch den Krieg das religiöse Bedürfnis des Menschen
wieder mehr zur Geltung gekommen sei. Daß durch den Krieg nicht
nur die draußen Kämpfenden, sondern auch deren Angehörige zu
Hause wieder den Weg zu Gott und zur Kirche gefunden hätten.
Aus dieser Erscheinung wurde aber auch gefolgert, daß durch den
Krieg und seine Wirkungen im Menschen die unedlen Eigenschaften
und Motive wesentlich unterdrückt seien, und daß er sich nur noch
allein von einer edlen Gefinnung und Selbstlosigkeit in seinem Tun
und Treiben beeinflussen läßt. Mit andern Worten: Durch den
Krieg soll die materialistische Gesinnung im Menschen, die in letzter
Zeit sein hervorstechendes Merkmal war, einer mehr idealistischen
Platz gemacht haben. ·
Es muß zugegeben werden, daß, als im August 1914 dem
Deutschen Reiche von allen Seiten der Krieg erklärt wurde, mit der
Mobilmachung eine großzügige Bewegung einsetzte. Nicht nur daß
Ungezählte mit Begeisterung freiwillig zu den Fahnen eilten, um
die Heimat und ihre Kultur gegen eine aus Neid, Haß, Angst und
Ländergier zusammengewürfelte Nachbarschaft zu verteidigen, sondern
auch die Eltern ließen den Sohn ziehen, die Frau den Gatten, die
Kinder den Vater und die Braut den Verlobten und sahen mit
Stolz sie zu den Waffen greifen, um unser Leben mit dem ihrigen
zu schützen und um uns unseren geistigen und materiellen Besitz zu
sichern. Und man kann wohl sagen, daß damals der Hauch einer
großen Zeit eine Feiertagsstimmung hervorgebracht hatte, in der
die Herzen von Hoch und Niedrig, von Arm und Reich sich in
Brüderlichkeit entgegenschlugen und in der das laute Jahrmarktsge-
polter einer schon krankhaften Hochkultur durch eine aus Menschen-
Gl####, Seilalbemolxatie, Chrihentum, Materialien### und rer Arteg. 1