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S. 95. „Die Arbeiter in den ganz nahe gelegenen Stein-
brüchen und Gypsgruben beschweren sich zwar über den
üblen Geruch, allein sie versichern, daß derselbe ihrer Ge-
sundheit nicht nachtheilig sey.“
S. 81. „Nach der Schlacht bei Paris (am 30. März
1814) lagen gegen 4000 Cadaver (von Thieren, hauptsäch-
lich Pferden) in der Gegend umher. Als am 13. April
plötzlich große Hitze eintrat, und die Atmosphäre weithin
von dem Gestank erfüllt war, fürchtete Jedermann den
Ausbruch ansteckender Krankheiten, um so mehr, da erst
einige Jahr zuvor in den umliegenden Ortschaften eine
Epidemie geherrscht hatte.
Die Behörde traf daher Anstalten, daß alle Cadaver
nach dem Schindanger gebracht, und hier verbrannt
wurden.
Dieses währte vom 14. bis 27. April Tag und Nacht;
die ganze Gegend aber war in dieser langen Zeit gesund,
und blieb es auch nachher.
S. 52. „Die Ausdünstungen von faulenden thierischen
Theilen erheben sich in die obern Luftschichten."“
S. 83 u. 92. „Sie verlieren sich schnell, wenn
ein leichter Regen eintritt, so auch bei starkem Thau oder
Nebel.“
Eine genaue Untersuchung der Wasenplätze in Bayern
dürfte so ziemlich dieselben Resultate liefern.
2) Die wenigsten von den Thierkrankheiten, welche früher für
ansteckend gehalten wurden, sind dieses. — Genau er-
wogen haben nur die Rinderpest, die Schafpocken,
und theilweise auch der Milzbrand diesen Charakter, die
Rotzkrankheit und die Räude der Pferde obwohl an-
steckend, können, da beide ein fires Contagium haben, von
den Wasenstätten aus sich nicht mehr verbreiten, selbst auf
die Pferde der Abdecker nicht, wenn diese nur einigermassen
den unmittelbaren Contact verhüten. — Die Rinderpest
kommt übrigens bei uns nur selten vor und geht weder in
ihrer eigenthümlichen noch in einer andern Form auf an-
dere Thiergattungen über, auch auf den Menschen nicht.
Wenn die Schafpocken auch häufiger vorkommen können,
so sind sie doch gänzlich auf die Schafe beschränkt, und man