Full text: Das Civil-Medizinal-Wesen im Königreiche Bayern. 2. Band. Die Medizinalpolizei. (2)

324 
ganzen Körpers, besonders der Hände, Nase, Ohren, Zunge 
und rings um die Augen; Faltung der Haut an den Fingern; 
Schwinden des Pulses bis zum Verschwinden; Heiserkeit der 
Stimme bis zur gänzlichen Stimmlosigkeit; große und eigen— 
thümliche Entstellung des Gesichtes. 
II. Vorbeugungsmittel. 
Erfahrungsthatsache ist es, daß man durch zweckmäßiges 
Verhalten die Entstehung der Brechruhr oder den Uebergang 
in die höhern Grade in der Regel zu verhindern im Stande ist. 
A. Was zu unterlassen. 
Meide: Jede zu große Abweichung von der gewohnten 
Lebensweise, falls sie nicht unordentlich gewesen; jede Unmäßig- 
keit im Essen und Trinken, alle schwer verdaulichen, zähen, 
fetten, sehr gesalzenen, blähenden Speisen: Speck, Würste, 
namentlich Blutwürste, Krebse, Aale, Karpfen, überhaupt fette 
Fische, harte Eier, fetten alten Käse, fettes Backwerk, 
klumpige schwere Mehlspeisen, roche Rüben, Kohlrüben, 
Sauerkraut, Gurken, Schwämme, alle Salate, ungekochtes 
Obst, unreifes, hartes, kühlendes: Melonen Pfirsiche; junge, 
sauere, zu kalte, nicht ausgegohrene Getränke: kalte sauere 
Milch; zu dicke warme und zu dünne kühle Bekleidung und 
Betten; alle heftigen Gemüthsbewegungen, Furcht, Sorge und 
Kummer; jede unmäßige Anstrengung des Geistes und Körpers, 
insbebesondere bis spät in die Nächte. Zugluft, Durchnässung, 
Erkältung, besonders des Bauches und der Füße durch 
Stehen oder Sitzen auf nassem Grase, kalten Steinen, 
nächtliches Verweilen im Freien; alle Arzneien, so lange 
du gesund bist. 
B. Was zu thun ist. 
Nimm täglich, vor du ausgehst, ein warmes, leichtver- 
dauliches Frühstück, auch warmes Mittagessen, iß nur wenig 
des Abends. Trink zu deinem gewöhnlichen Getränke, dem 
Wasser, eine mäßige Gabe guten Bieres, angenehmen rothen 
Weines, ein Gläschen bitteren Branntwein. 
Mach täglich, bei guter Witterung, wenigstens eine Stunde 
lange mäßige körperliche Bewegung im Freien. Halte Unter- 
leib und Füße immer warm und trocken, etwa durch Anlegen 
wollener Leibbinden uud Socken. Sorge für Reinlichkeit des 
Körpers und der Wohnung durch: Wechsel trockener Leib= und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.