Full text: Das Civil-Medizinal-Wesen im Königreiche Bayern. 2. Band. Die Medizinalpolizei. (2)

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eine Ursache aufzufinden war, welche Symptome in der Mehr- 
zahl der Fälle, welche nur ausnahmsweise beobachtet wurden; 
2) Häufigkeit des Cholera-Typhoides; 
3) pathologisch-anatomische, chemische und mikroskopische 
Untersuchungen; 
4) Zeitdauer bis zur wieder = eintretenden Arbeitsfähigkeit; 
5) Recidiven und zweimaliges Befallenwerden eines Indi- 
viduum durch die Krankheit; 
6) Nachkrankheiten; 
7) Schädlichkeiten, durch welche die Cholera in einzelnen 
Individuen entstand; 
8) etwaige Disposition oder Immunität einzelner Individnen 
mit Rücksicht auf körperliche, geistige Beschaffenheit, vorausge- 
gangene oder noch bestehende Krankheiten. 
Die Aerzte werden im Interesse der Wissenschaft solche 
Personen, welche heftige Cholera-Anfälle überstanden, noch 
längere Zeit im Auge behalten, um zu erforschen, ob Dieselben 
zu anderweitigen Krankheiten, namentlich zur sogenannten 
Bright'schen Krankheit, vorzugsweise disponirt sind. 
IV. Behandlung. 
Bei dieser Rubrik finden sich die meisten Abweichungen 
zwischen den einzelnen Aerzten und die größte Uebereinstimmung 
der Resultate im Großen. Hier ist also die aufmerksamste 
Kritik von Seite der Aufsichts-Behörden nöthig. Aerzte, welche 
auffallend günstige Resultate mit den allgemein-bekannten Heil- 
methoden erzielen, machen den Verdacht einer absichtlichen oder 
unwillkürlichen Täuschung rege; sie pflegen jede einigermaßen 
heftige Diarrhöe als Cholera zu bezeichnen und sind solche 
Zahlen, wo es immer möglich ist, auf ihre wahres Maaß 
zurückzuführen. 
Bei diesem Abschnitte ist das Augenmerk darauf zu richten: 
1) mit welchem Erfolge die verschiedenen Behandlungen 
den Uebergang der Diarrhöe in die Cholera verhüteten; 
2) welchen Erfolg die verschiedenen Behandlungen auf den 
Uebergang des Kälte= in das Reaktions-Stadium, 
3) den Eintritt des Choleratyphoides und 
4) den Uebergang des Reaktions = Stadium in völlige Ge- 
nesung hatten. 
Hiebei sind möglichst beglaubigte Zahlen zu Grunde zu
	        
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