365
eine Ursache aufzufinden war, welche Symptome in der Mehr-
zahl der Fälle, welche nur ausnahmsweise beobachtet wurden;
2) Häufigkeit des Cholera-Typhoides;
3) pathologisch-anatomische, chemische und mikroskopische
Untersuchungen;
4) Zeitdauer bis zur wieder = eintretenden Arbeitsfähigkeit;
5) Recidiven und zweimaliges Befallenwerden eines Indi-
viduum durch die Krankheit;
6) Nachkrankheiten;
7) Schädlichkeiten, durch welche die Cholera in einzelnen
Individuen entstand;
8) etwaige Disposition oder Immunität einzelner Individnen
mit Rücksicht auf körperliche, geistige Beschaffenheit, vorausge-
gangene oder noch bestehende Krankheiten.
Die Aerzte werden im Interesse der Wissenschaft solche
Personen, welche heftige Cholera-Anfälle überstanden, noch
längere Zeit im Auge behalten, um zu erforschen, ob Dieselben
zu anderweitigen Krankheiten, namentlich zur sogenannten
Bright'schen Krankheit, vorzugsweise disponirt sind.
IV. Behandlung.
Bei dieser Rubrik finden sich die meisten Abweichungen
zwischen den einzelnen Aerzten und die größte Uebereinstimmung
der Resultate im Großen. Hier ist also die aufmerksamste
Kritik von Seite der Aufsichts-Behörden nöthig. Aerzte, welche
auffallend günstige Resultate mit den allgemein-bekannten Heil-
methoden erzielen, machen den Verdacht einer absichtlichen oder
unwillkürlichen Täuschung rege; sie pflegen jede einigermaßen
heftige Diarrhöe als Cholera zu bezeichnen und sind solche
Zahlen, wo es immer möglich ist, auf ihre wahres Maaß
zurückzuführen.
Bei diesem Abschnitte ist das Augenmerk darauf zu richten:
1) mit welchem Erfolge die verschiedenen Behandlungen
den Uebergang der Diarrhöe in die Cholera verhüteten;
2) welchen Erfolg die verschiedenen Behandlungen auf den
Uebergang des Kälte= in das Reaktions-Stadium,
3) den Eintritt des Choleratyphoides und
4) den Uebergang des Reaktions = Stadium in völlige Ge-
nesung hatten.
Hiebei sind möglichst beglaubigte Zahlen zu Grunde zu