475
machen und zur Anwendung dieses beachtenswerthen Verfahrens
aufzufordern.
Die sich ergebenden Resultate sind in dem für 1836/37 zu
erstattenden Rechenschaftberichte zur Anzeige zu bringen.
München, den 23. Februar 1837.
Staatsministerium des Innern.
An sämmtliche k. Kreis-Regierungen, K. d. J., also ergangen.
(Den Rechenschaftsbericht über die Schutzpocken-Impfung und
Revaccination im Isarkeise pro 1835/36 betr.
Dr. Kranz erzeugte seiner Aeußerung nach vorzüglich
schöne Pusteln, die so ausgezeichnet und charakteristisch waren,
daß er sie früher nie so gesehen hatte. Er bezweckte dieß,
indem er kein Kind von Arm zu Arm impfte, sondern alle
lediglich von flüßigem Impfstoffe in Haarröhrchen. Durch
diese Manipulation glaubt er folgende Vortheile erreicht zu haben.
1) Wurden alle Kinder von einem Stoffe vaccinirt, der nur
viermal durch den menschlichen Organismus gegangen war.
2) Konnte die Impfung selbst viel schneller durchgeführt
werden.
3) War man des Herumschleppens der Mutterimpflinge
und des lästigen Stoffabnehmens überhoben.
Dr. Einsele verfuhr auf die nämliche Art, und sah auch
das nämliche Resultat.
Diese Beobachtung dürfte überhaupt die aufmerksamste
Beachtung verdienen, da durch dieses Verfahren die Degeneration
des Stoffes am sichersten verhindert, und sogar möglich wird,
ganze Gerichtsbezirke mit regenerirtem, unmittelbar von der
Kuh, oder doch von der ersten Abimpfung, entnommenen Stoff
zu impfen rc.
München, den 28. Januar 1837.
Nr. 1468. F. 209.
Ministerial-Entschließung vom 5. April 1833, die Beschwerde-Vor-
stellung des Impfarztes N., wegen der ihm überbürdeten Impf-
geschenke betr.
Auf Befehl Seiner Majestät des Königs.
Der Königlichen Regierung des Isarkreises wird auf die
Berichte vom 7. Dezember vor. und 16. Februar d. J., die
Beschwerdevorstellung des Impfarztes N., wegen der ihm über-