Full text: Das Civil-Medizinal-Wesen im Königreiche Bayern. 2. Band. Die Medizinalpolizei. (2)

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In dem Milze ist wenige Veränderung, die Leber aber fast 
immer statt dunkelrothbraun, lichtbraun oder leimgelb von 
Farbe und von mürber, zerreiblicher Consistenz. 
Die Gallenblase ist auffallend groß, enthält eine dünne, 
wässerige, oft braune, oft eine der Fischgalle ähnliche Flüßigkeit. 
Von diesem Zufalle erhielt die Krankheit den Namen Uebergalle. 
Beilage Ziffer 6. 
Vorschriften zur Behandlung des an der Rinduvieh- 
Pest erkrankten und des an dieser Seunche gefallenen 
Rindviehes. 
8. 1. 
Gegen die Rindvieh-Pest gibt es bis jetzt kein anderes 
Präservativmittel, als die Vermeidung der Ansteckung. Auf 
welche Art aber diese vermieden wird, geben die Beilagen von 
Ziffer 1 bis 5 an. 
§. 2. 
Zur Zeit des Erscheinens der Rindvieh-Pest in einem 
nähern oder entferntern Orte ist nächst der sorgfältigen Ver- 
meidung jeder Ansteckungsgefahr auf das Rindvieh noch be- 
sondere Obachtsamkeit zu haben. Dasselbe soll gut genährt, 
nicht übermäßig angestrengt, öfter gewaschen oder geschwemmt, 
gerieben und gestriegelt, überhaupt rein gehalten werden. Eine 
gleiche Reinlichkeit ist in den Ställen zu beobachten, und diese 
sind öfters zu lüften, mit frischer Streu zu belegen und 
Räucherungen mit Wachholderholze oder Wachholderbeeren in 
denselben vorzunehmen. 
§. 3. 
Wenn ein Stück Hornvieh in einem Stalle, oder aus 
einer Heerde erkrankt; so soll man seine Zuflucht ja nicht zu 
Pfuschern 2c. nehmen, sondern den Thierarzt, wo bereits ein 
solcher ist, rufen lassen. In Ermanglung desselben ist es am 
zweckmäßigsten, die oben §. 2. gegebenen Vorschriften so genau 
als möglich in Vollzug zu bringen, dem erkrankten Thiere eine 
leicht verdauliche, gesunde, saftige, säuerliche, gesalzene Nahrung 
und mit Sauerteige und Salz, oder mit Sauerkraut-Wasser, 
oder mit Essig und Salz gesäuerte Mehltränke, oder eine 
Abkochung der wilden Aepfel (Holzäpfel) zu reichen. Des 
Tags zwei= bis dreimal soll den erwachsenen Stücken ein Ein- 
guß von einer halben Maaß Essig mit einer Handvoll Salz,
	        
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