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Räucherungen fort und in allen Dörfern, wo die Chkorent- 
wicklungen vorgenommen wurden, hatte die Seuche keinen 
Zutritt. 
Mit eben so günstigen Resultaten wurden die Räucherungen 
gegen ansteckende Krankheiten der Schafe angewendet, in allen 
ausgeräucherten Ställen erkrankte kein Schaf; in einem unge- 
räucherten Stalle aber, welcher sich in dem nämlichen Dorfe 
befand, war und blieb die Sterblichkeit der Schafe stets 
sehr groß. 
Diese Gasräucherungs-Versuche sind in den meisten 
civilisirten Staaten von Europa in Spitälern und in vielen 
andern Anstalten wiederholt worden und das Mittel hat sich 
überall auf die bündigste Weise bewährt. Da nun aber das 
schnelle Entwickeln des Chlorgases bei Räucherungen durch seine 
heftigen Wirkungen auf die Respirationsorgane immer einige 
Nachtheile hervorbringt, und daher, wie jedes neue, bei dem 
schlichten Landmanne nicht leicht Eingang findet, so ist man- 
darauf gekommen, um den nämlichen Zweck zu erreichen, Chlor- 
verbindungen anzuwenden, aus welchen sich das Chlor allmählig, 
ohne Zusatz von Salz, ohne Schwefelsäure oder Braunstein 
von selbst entwickelt, und dies hat das Chlornatron und den 
Chlorkalk ins Leben eingeführt. 
Die Versuche von Ritter von Stahl in Augsburg und 
von Labarraque in Paris, den Chlorkalk oder das Chlornatron 
gegen die übeln Gerüche in den Darmsaitenfabriken, in Anato- 
mien, auf den Fischbänken und zur Reinigung der Fischkörbe 
anzuordnen, sind zu neu und zu bekannt, als daß es nöthig 
wäre, sie hier in das Gedächtniß zurückzurufen. 
Der Chlorkalk, ursprünglich bekannt unter dem Namen 
Tenannt'sches Bleichpulver, wurde zuerst in Schottland fabrik- 
mäßig und im Großen für die künstlichen Bleichereien bereitet; 
er kann und wird heut zu Tage in jeder unbedeutenden chemischen 
Fabrik hergestellt. 
Die Anwendung des Chlorkalkes hat nun in den neuesten 
Zeiten rücksichtlich seiner zerstörenden Kraft auf Miasmen und- 
vorzüglich als Präservativmittel alle Erwartungen übertroffen. 
Der Chlorkalk in Wasser aufgelöst hat sich vermöge seiner 
kräftigen Einwirkung als ein sehr wirksames Heilmittel bewährt, 
bei Geschwüren der verschiedensten Art und selbst bei syphi- 
litischen und Krebsgeschwüren, und was noch mehr ist, das