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über das Verhalten zu belehren, wenn die Krankheit das Bieh
schon wirklich ergriffen hat.
Schilderung der Krankheit.
Sie äußert sich auf folgende Art:
Das Vieh wird heiser, hustet, ist traurig, verliert die
Milch, läßt im Fressen nach, manches hört gar auf wiederzu-
kauen. Hierauf vermehrt sich nach und nach der Husten, er
wird keuchend, und es stellt sich dabei ein Fieber ein; das
Athemholen wird immer beschwerlicher und schmerzhafter, die
Athemzüge sind kurz; das Vieh stöhnt, es legt sich selten nieder,
und steht bald wieder auf, weil es das Zusammendrücken des
Brustkastens nicht ertragen kann; die Haare sträuben sich, es
schlägt mit den Flanken, zehrt ab, Hörner und Ohren werden
oft heiß, die Augen sind trübe, schleimig, oft wie mit Wasser
unterlaufen, dabei purgiren die Meisten, bei einigen ist der
Mist verhärtet, meistens ist er schwärzer von Farbe, als
gewöhnlich.
Der Gang der Krankheit ist mehr oder weniger langsam, —
sie dauert zwei, drei bis vier, ja sechs Wochen, ehevor sie tödtet.
Ochsen, Kühe, Stiere und Kälber zeigten bisher Fleiche
Empfänglichkeit für diese Krankheit, nur Pferde blieben ganz
verschont.
Befund bei der Oeffnung des Viehes.
Bei dem mit dieser Krankheit behafteten Viehe hat man
folgendes wahrgenommen:
Sämmtliche Mägen sind meistens natürlich, und das darin
gefundene Futter hat seine gehörige Consistenz; doch fand man
zuweilen die beiden letzten Mägen und kleinen Gedärme leicht
entzündet, die Leber aber nebst der Gallenblase im natürlichen
Zustande.
Die Milz ist zwar etwas schadhaft, doch nicht in einem
so hohen Grade, daß man die Krankheit, mit dem Milzbrande
verwechseln könnte; in der Brusthöhle befindet sich aber der
vorzüglichste und eigentliche Sitz derselben: sie enthält viel
Wasser, die Lungen sind verhärtet, zum Theil mit dem Brust-
felle verwachsen, aber stets sehr entzündet, bei einigen oft wie
mit einem speckartigen Ueberzuge umgeben, bei andern voll
Eiter, und an vielen Stellen wirklich brandig — das Herz
blaß, welk, und wie die Lungen-Arterien mit geronnenem Blute