Full text: Das Civil-Medizinal-Wesen im Königreiche Bayern. 2. Band. Die Medizinalpolizei. (2)

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beträchtlichen Unkosten weder der Gemeinde, noch weniger 
dem allerhöchsten Aerar überbürdet werden können; endlich 
g. über die erkrankten Stücke, die gefallenen, getödteten, u. s. w. 
eine tabellarische Uebersicht nach den in dem k. Regierungs- 
blatte vom Jahre 1813 Stück LXIX. Seite 1663 gege- 
benen Formular zu entwerfen, und diese nebst den ferner 
nothwendig erachteten Verfügungen von 8 zu 8 Tagen 
erneuert dem königlichen General-Commissariate vorzulegen. 
Präservativ-Mittel. 
7) Außer diesen allgemeinen Verhütungsmitteln der Krank- 
heit ist auch noch, als Vorbauungsmittel gegen dieselbe anzu- 
rathen, daß man den Kühen zuweilen Salz, Salpeter oder 
Salmiak im Essig aufgelöst im Getränke gibt, und ihnen 
unter das Futter öfters folgende stärkende bittere, und gewürz- 
hafte Kräuter mischt: als Wermuth, Salbey, Tausendgulden- 
kräuter, Heidelbeere, Tormentilwurzel, Eichen, Erlen, Birken, 
Weidenblätter und Chamomillen. Besonders ist dieß nützlich 
bei solchem Viehe, welches auf niedrige, ungesunde Weiden 
getrieben wird. 
Vorzüglich rathsam ist es auch, dem Viehe oft den Rachen 
mit Essig auszuwaschen. 
Man befeuchtet einen tüchenen oder leinenen Lappen mit 
Essig, worin etwas Kochsalz, oder Salpeter aufsgelöst ist, zieht 
die Zunge möglichst weit heraus, und reinigt dieselbe, und den 
Rachen von dem daran befindlichen Schleime. 
Behandlung bei der anfangenden Krankheit. 
8) Zeigt sich aber schon der erste Anfang der Krankheit 
nach den oben angeführten Kennzeichen, so ist der Gebrauch von 
etwas Salmiak, und folgender Trank sehr nüttzlich: 
Man nimmt 3 Pfund Gerste, läßt sie mit 30 Pfund 
Wasser so lange kochen, bis die Körner zerplatzt sind, und gießt 
es dann durch ein Sieb. Zu 15 Pfund solchen Wassers mischt 
man 3 Pfund Sauerhonig, theilt es in 3 Theile, und gibt es 
auf 4 Male dem Vieh täglich ein. 
Der Sauerhonig wird hiezu auf folgende Art bereitet: 
Man läßt einen Theil Honig und eben so viel guten Weinessig 
über gelindem Feuer, unter beständigem Umrühren und Ab- 
schaumen gut aufkochen, dann abkühlen, und in Bouteillen füllen.
	        
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