Full text: Die direkten Staatssteuern im Königreich Sachsen mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen Einkommensteuer.

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so merkwürdiger, als gerade für Sachsen wegen der durch 
starken Geburtenüberschuß regelmäßig sich vermehrenden Be- 
völkerung eher das Gegenteil vermutet werden könnte. Es be- 
trug nämlich die Gesamtzahl der physischen Personen!) — die 
juristischen sind hier auszuscheiden — im Durchschnitte der 
Jahre 1879 und 1880: 1100 335 und ist auf 1 760 107 im Durch- 
schnitte der Jahre 1900 und 1902 oder wie 100 zu etwa 160 
gestiegen. Die mittlere Jahresbevölkerung hingegen ist in 
dieser Zeit von 2933 700 auf ca. 4240250, d. h. also wie 100 
zu ca. 145 gewachsen. Aus dieser Erscheinung dürfte deshalb 
zu schließen sein, daß in Sachsen die Zahl der erwerbstätigen 
Familienglieder, namentlich der weiblichen Personen fortgesetzt 
zunimmt — als eine Folge der wachsenden Leichtigkeit der 
industriellen Beschäftigung. 
Da das eingeschätzte Gesamteinkommen stärker als die 
Bevölkerung sowie als die Gesamtzahl der eingeschätzten Per- 
sonen gewachsen ist, so muß auch das durchschnittliche Ein- 
kommen pro Kopf der Bevölkerung sowie der Einge- 
schätzten gestiegen sein. 
Das durchschnittliche Einkommen pro Kopf der mitt- 
leren Jahresbevölkerung betrug in runden Zahlen: 337 M.?) 
im Durchschnitt von 1879, 1880 und 1882, 424 M. (+87) im 
Durchschnitt von 1888, 1890 und 1892, und 521 M. (+ 97) im 
Durchschnitt von 1898, 1900 und 1902; dasselbe ist hiernach 
also wie 100 zu 126 zu 155 gestiegen. Das durchschnittliche 
Einkommen pro eingeschätzte (physische und juristische) 
Person ist von 890 M. im Durchschnitt von 1879, 1880 und 
1882, auf 1058 M. (+ 168) im Durchschnitt von 1888, 1890 
und 1892, und auf 1251 M. (+ 193) im Durchschnitt von 1898, 
1900 und 1902, oder wie 100 zu 119 zu 141 gewachsen. 
Auch die Einkommensteuersollbeträge?°) sind sehr 
erheblich gestiegen, nämlich von 12484 545 M. im Durchschnitt 
von 1879, 1880 und 1882, auf 20 346318 M. im Durchschnitt 
von 1888, 1890 und 1892, und auf 34244289 M. im Durch- 
schnitt von 1898, 1900 und 1902, d. h. also wie 100 zu 163 
zu 274. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, daß diese Zahlen 
nicht sämtlich untereinander vergleichbar sind, da in den Jahren 
1879—1892 die Einschätzungen nach der Steuerskala des Jahres 
1878, in den Jahren 1896—1902 dieselben dagegen nach dem 
Tarife von 1894 erfolgt sind. Immerhin ist es interessant, zu 
sehen, wie gewaltig die Einkommensteuerbeträge seit 1879 ge- 
stiegen sind. 
III. Im Jahre 1902 waren insgesamt 1785471 Personen 
(s. Tabelle VII) eingeschätzt, von denen 1780752 physische 
ı) S. Tabelle X. 
2) In diesen Berechnungen ist freilich das Einkommen der juristischen 
Personen mit enthalten. 
8) S. Tabelle IX. 
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