684 Sigonius — Simon.
Sigonius, Carolus (Sigonio), 1524 zu Modena, wurde 1522
Professor der schönen Künste in Venedig, Bes in Padua, dann in Bologna,
1 1584.
Schriften: Regum, consulum fasti, Modena 1550; Venet. 1550; Oxf. 1802. —
De nominibus Rom., Venet. 1553. — ##e antiquo jure civium Rom., Venet. 1560, ed.
Franck Hal. 1728. — De judiciis I. III, Bonon. 1574; Francof 1598. — De re-
buhsien ## Atheniensium, Bonon. 1564. — De republica Hebracorum, 1582. — Opera, Mil.
Lit.: Harator: Vita S. in den Opera. — Eionr. génér. Vol. 48 (1864). — Vita S.
expl. Krebsius, Weilb. 1837; deutsch Frkf. 1840. Teichmann.
Sigurdsson, Jon., 3 17. VI. 1811 zu Rafnseyri im äußersten Nordwesten
Islanbes studirte in Kopenhagen, sehr thätig auf dem Gebiete der Philologie, Ar-
chäologie und Geschichte, höchst verdient als unermüdlicher Vertreter der Rechte seiner
Heimath, seitens des Alldings des Jahres 1875 geehrt durch Gewährung eines
Ehrenlohnes von jährlich 3200 Kronen, ## 7. XII. 1879 zu Kopenhagen.
chriften: Diplom. Island. 1857—76. — Samml. Isländ. Gesetze (zuerst mit Oddgeir
Stephensoy), 1853—77. — Om Ilslands statsretlige Forhold, 1855.
Lit.: Maurer in der Augsb. Allgem. Ztg., Beilage Nr. 41 (1880), S. 598—595;
Derselbe, Udsigt over de Nordgerm. Retskil ers Historie, Kristiania 1878, S. 110;
Derselbe, Island Mürchen 1874, S. 472 u. ö. — New-Vork Tribune v. 4. Jan. 1880. —
Horn, Gesch. d Lit. d. Skandinavischen Nordens, Leipzig 1880, S. 80. Teichmann.
Siméon, Joseph Jérôme, Graf, 5 30. IX. 1749 zu Aix, hervorragend
als Advokat und Lehrer an der Universität Aix, Mitglied des Rathes der 500, am
18. Fructidor proskribirt, nahm später am Konkordate und den Vorarbeiten des
Code civil Theil, wurde Staatsrath und Graf, organisirte in Westfalen die Rechts-
pflege, unter der Restauration Justiz-, dann Minister des Innern, 1821 Pair,
1832 Mitglied der Acad. des sciences morales, 1833 Präsident des Rechnungshofes,
+ 19. I. 1842.
Lit.: Nöllner, Die Deutschen Juristen, Kassel 1854, S. 412—421. — Mignet,
Portraits et notices bist. (4) 1877, p. 1— 48. — Le tribunal et la Cour de cassation 1879.
p. 385. Teichmann.
Simon, Heinrich, 5 29. X. 1805 zu Breslau, begann seine Laufbahn in
Brandenburg 1827, wurde 1836 in Greifswald angestellt, ging nach Breslau,
machte Reisen, 1841 und 1842 Hülfsarbeiter im Eichhorn'schen Ministerium, ging
1843 nach Breslau, wo er Stadtgerichtsrath wurde, stritt für Unabhängigkeit des
Richterstandes, nahm 1845 seinen Abschied, 1847 wegen Majestätsbeleidigung an-
geklagt, 1848 Führer der Volkspartei, Mitglied des Frankfurter Parlaments, flüch-
tete nach der Schweiz, wo er sich ansiedelte, seit 1851 in Zürich, wo er zum Dr.
jur. von der Universität ernannt wurde, ertrank im Wallensee am 16. VIII. 1860.
Schriften: Ergänzungen u. Erläuterungen der Preuß. Nechtsbücher durch Gejetzgebung
u. glhoisene Gooa. Fünf-Männerwerk), Bresl. 1837—1839, 6. Ausg. 1873—80. — Die
Verfassun Verwaltung des Preuß. Staates, Bresl., Berl. 1840— 1854. — Allgem. Preuf
Stautsrecht, Bresl. 1844. — Die Preuß. Richter u. die Gesetze v. 29. März 1844, 2. Ausg.
mit Nachwort an Kamptz. — Aktenstücke zur neuesten Gesch. der Preuz. Polizei, Leipzig
1847. — Erinnerungen an das Min. Möllner, Leipz. 1848.
Lit.: Jacoby, H. S., Berl. 1865 (editio incastigata, castigata). Teichmann.
Simon, Ludwig, § 1810, wurde Advokat zu Trier, 1848 in die National-
versammlung gewählt, wo er der äußersten Linken angehörte, einer der schlagfertigsten
und feurigsten Redner des Frankfurter Parlaments, ging auch nach Stuttgart, entfloh
im Juli 1849 nach der Schweiz, wegen Hochverraths in contumaciam zum Tode
verurtheilt, 1855 nach Paris, wo er 1866 ein eigenes Bankgeschäft gründete, 1870
nach der Schweiz, kf 2. II. 1872 zu Montreux.
Er schrieb: Aus dem Exile, Gießen 1855.
Lit.: Haym, Die Deutsche Nationalversammlung, II. 10, 12, 313—315; III. 13, 34,
35, 39, *°. 84, 117, 121, 123, 125—127, 136. Teichmann.