Es steht uns also ein beträchtlicher Uberschuß zur Ver-
fügung, der zu einem Teil helfen muß, die Futtermittel-
not zu lindern, zum anderen Teil für unsere Ernährung
herangezogen werden muß. Gemüse und Obst werden
wir während des Krieges in den gewohnten Mengen
haben.
Der starke Verbrauch der Oeutschen an Fleisch
konnte schon im Frieden fast vollskändig durch die hei-
mische Viehzucht gedeckt werden. Nun wird aber der
Mangel an Futtermitteln nicht ohne Einfluß auf die
Viehzucht bleiben können, und zwar um so weniger,
je länger der Krieg dauert. Wir werden darum zwar
keine Fleischnok zu besorgen haben, mit einer schrite-
weisen Einschränkung unseres jetzt hohen Fleischver-
brauchs aber rechnen müssen.
Ebenso wie das Fleisch ist auch die Milch, die wir
in verschiedenen Formen (Vollmilch, Magermilch, But-
termilch, Butter, Käse) genießen, Erzeugnis der Heimat.
Nur Butter bekamen wir in größerer Menge aus dem
Auslande. Milch und Molkereierzeugnisse mit ihrem
großen Nährwerk werden uns auch für die Kriegs-
ernährung wesenklich im alten Maße erhalten bleiben.
Wir dürfen uns angesichts der vorhandenen und
der uns fehlenden Vorräte nicht verhehlen, daß wir für
die Kriegszeit nicht so reichlich mit Nahrungsmitteln
versorgt sind wie im Frieden. Einschränkung ist nok-
wendig. Vielfach werden wir freilich zwischen dem Vor-
rat auf der einen Seite den Mangel auf der anderen
ausgleichen können. Oas ist eine Frage der rechten Ver-
teilung und Einteilung. Es ist kein Zweifel, daß wir der
Schwierigkeiten Herr werden und keinen Mangel zu
besorgen haben; denn wir haben soviel, wie wir
zum Leben brauchen, krotzdem uns einiges fehlt.