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des Schweines oder Rindes neue menschliche Ernaͤh-
rungsmittel. Rinder und Schafe werden in groͤßerem
Maße mit Nahrungsstoffen gefuͤttert, die fuͤr den
Menschen nicht in Betracht kommen, als die Schweine.
Die Verfuͤtterung von Nahrungsmitteln, die der Mensch
unmittelbar brauchen kann, ist im Frieden ganz un-
bedenklich, im Kriege aber eine schwere Schaͤdigung
unseres knapp bemessenen Vorrats an menschlichen Er-
naͤhrungsmitteln. Von der Menge von Nahrungs-
mitteln, die ein Schwein frißt, kehrt nur die Haͤlfte in
Gestalt von Fleisch and Fett fuͤr die Ernaͤhrung des
Menschen wieder.
Ahnlich verhaͤlt es sich bei der Gewinnung von Butter
bei Vollmilch. Aus 12 Litern Milch wird nur ein
Pfund Butter gewonnen. Die nach der Buttererzeugung
verbleibende Magermilch aber wird erfahrungsgemäß
doch nicht in vollem Umfange von den Menschen ge-
nossen, sondern zum großen Teil den Schweinen ver-
fuͤttert.
Das gleiche gilt von der Verarbeitung von Kartoffeln
und Korn zu alkoholischen Getraͤnken, Bier und Spiritus.
Wohl hat alkoholisches Getraͤnk einen gewissen Ernaͤh-
rungswert, aber doch nicht entfernt den, der durch die
dazu notwendige Verarbeitung der Naͤhrfruͤchte verloren
geht. Durch andere und reichlichere Ausnutzung vor-
handener Nahrungsmittel laͤßt sich also Ersatz schaffen fuͤr
Fehlendes, und zwar Ersatz aus dem Vorhandenen selbst.
Daneben gilt es, die unmittelbare Vergeudung von
Nahrungsmitteln im Haushalt zu vermeiden und, was
fuͤr die Mahlzeit zur Verfuͤgung steht, restlos zu ver-
brauchen. Es ist ganz selbstverstaͤndlich, daß in dieser
Kriegszeit nicht wie sonst Überreste weggeworfen werden
duͤrfen, sondern bis auf das Außerste aufgebraucht