Verbrauch von Backwaren nicht, weder in bezug auf
die Güte noch auf die Menge. Dezhalb ergingen
um die Wende des Jahres, zwischen r7. Dezember
und s. Januar, eine Reihe durchgreifender, ver-
schärfter Verordnungen. Oie Strafen für Über-
trekungen der Kriegsverordnungen wurden allgemein
strenger gefaßt. Oas Verfütterungsverbot wurde ver-
scharft. Der Weizen mußte fortan zu 80 v. H., der
Roggen zu 82 v. H. ausgemahlen werden. Neue
Vorschriften über die Bereitung von Backwaren
erhöhten den Jusatz von Roggenmehl zum Weizenbrot,
von HKartoffeln zum Roggenbrot und schränkten den
Mehlverbrauch beim Kuchenbacken ein.
Gleichzeitig wurde in Berlin unter Beteiligung der
beutschen Großstädte und wirtschaftlicher Organisationen
die Kriegs-Getreide= Gesellschaft gegründet. Sie
übernahm die Aufgabe, Brotgetreide zu erwerben und
aufzuspeichern als eisernen Bestand für die Ernährung
während der letzten Monate vor Einbringung der Ernte
von rots. Der notwendige Vorrak war auf ## ooo
Tonnen veranschlagt worden.
Diese ganze Kette von Maßnahmen häitte zur
Sicherung der Ernährung des deutschen Volkes im
Kriege genügt, wenn den staatlichen Vorschriften über-
all peinliche Sparsamkeit und gewissenhafteste Schonung
der menschlichen Nahrungsmittelvorräte zur Seite ge-
standen hätten. Aber der Mehl= und Backwarenkonsum,
in Jeiten überreicher Getreideversorgung im Frieden
sehr stark angewachsen, ging allen Ermahnungen zum
Trotz nicht so zurück, wie unsere begrenzten Getreide-
vorräte es fordern. Vor allem jedoch gingen nach wie
vor beträchtliche Mengen von Brotgetreide an das
Vieh verloren. Bei dem Mangel an anderen Futter-