Full text: Die Ernährung im Kriege.

Geleitwort. 
Es ist ein Kampf ohnegleichen, den Deutschland heut 
besteht. Opfer an Menschenleben werden auf den Wal- 
staͤtten in Ost und West, werden auf den Meeren und in 
fernen Erdteilen vom deutschen Volke gefordert wie noch 
nie in einem Kriege zuvor. Opfer muͤssen die daheimge- 
bliebenen Maͤnner und Frauen bringen, von denen man 
in vergangenen Kriegszeiten nichts wußte, nichts ahnte. 
Geld und Gut haben auch die Vaͤter in gleichem, ja, bei 
geringerem allgemeinen Wohlstande in groͤßerem Maße 
hingegeben. Aber vom Deutschen dieser Tage wird mehr 
gefordert. 
Der Krieg wird von den verbuͤndeten Feinden nicht 
nur gegen unser Volk in Waffen gefuͤhrt, sondern auch 
gegen die waffenlose Bevoͤlkerung, auch gegen Frauen 
und Kinder. Gegen die Braͤuche des Voͤlkerrechts, gegen 
die Gesetze der Humanitaͤt und Gesittung wird dem deut- 
schen Volke die Zufuhr aller der Nahrungsmittel abge- 
schnitten, auf deren Verbrauch es seine Nahrungswirk- 
schaft, von der großen landwirtschaftlichen Produktion bis 
hin zum kleinsten Arbeiterhaushalt in langen Friedens-= 
jahren eingerichter hatte. Entbehrung und endlich Hunger 
sind die neuen Waffen, die Deutschlands Feinde gegen 
Deutschlands Bürger tragen. Was das Schwert niche 
vermag, der Hunger soll es leisten, soll das unbesiegte 
Heldenvolk von Roßbach und Leuthen, von Leipzig und
	        
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