setzen, ist ja ebenfalls seit der Zumessung der Mehl-
und Brotrationen unmöglich geworden. Nur in den
wenigsten Familien wird die Hausfrau von den Brot-
karten noch Mehl für Kuchen anschaffen können.
Des Deutschen Kriegsgebäck sei das Backwerk, das
der Bäcker je nach den vorhandenen Vorräten an
Roggen= oder Weizenmehl backen darf. Es ist nicht
vatriotisch, besseres, weißeres und feineres Gebäck im
Hause herzustellen als der gesamten Bevölkerung zu-
gedacht ist. Wo in einem Haushalt das Brot und
das Mehl nur einen so geringen Anteil an der ganzen
Ernährung haben, daß die Brokkarte die Beschaffung
von Mehl zum Backen feinen Gebäckes erlaubt, da
verzichte man auf solchen Sondergenuß und gebe den
unverkauften Teil der Brotkarte zurück. Was
auf diese Weise gespark wird, kommt der Allgemeinheit
zugute. Jedes ersparte Kilo Mehl vermehrt den Ge-
treidevorrat der Nation für die Kriegsdauer, und nie-
mand darf denken, es komme auf ein Kilo mehr oder
weniger nicht an.
Ein englischer Minister hat nicht ohne Neid den
englischen Arbeitern den deutschen „Karkoffelgeist“
zur Nachahmung empfohlen. Wir wissen, daß kein Volk
der Welt es dem deutschen wie an Tapferkeit im Felde,
so an Opfersinn und Gemeingeist daheim gleichtun kann.
Oaß wir mit unserer Ernährung Kriegsdienste tun, daß
wir uns unser täglich Brot in schmaler Ration zu-
messen lassen, daß wir grobes Weißbrot und Karkoffel-
brot ohne weiteres essen gelernt haben, daß wir nicht
nur mit Geld, sondern auch mit Nahrungsmitteln rechnen
lernen: das ist unser Karkoffelbrot-Geist, der den Sieg
tragen hilft zur Enttäuschung unserer Feinde.