zugunsten eines vermehrten Gemuͤseverbrauchs
einschraͤnken. Die Forderung war aus gesundheit-
lichen und haushaͤlterischen Gruͤnden im Frieden be-
rechtigt, sie ist im Interesse unserer Volksernährung jetzt
in Kriegszeit dringend. Das Gemüse enthält guten Nähr-
werk, die derberen Gemüsearten (Mohrrüben, Kohlrüben,
Kohl) sättigen hervorragend. Gemuse ist billiger als
Fleisch, bei guter Jubereitung immer wohlschmeckend, und
seine Vermischung mit Kartoffeln ist für die Kartoffeln
die beste und zweckmäßigste Verwendung.
Freilich ist es sehr falsch, gerade jetzt in Kriegszeit
für jene Bewegung zu werben, die den Fleischgenuß
ganz verdammt. Vegetarier brauchen wirim Kriege
nicht zu werden und sollen es nicht. Das Fleisch, das
wir haben, und das Fleisch, das wir weiterhin auch
während des Krieges bekommen, muß verzehrt werden.
Aber wir sollen uns an kleinere Fleischportionen ge-
wöhnen und im Ausgleich dem Gemuse einen breiteren
Raum in unserer Ernährung einräumen, als es im
Frieden geschah. An einzelnen Tagen der Woche kann
auch das Gemüse ganz an die Stelle des gewohnten
Fleisches treten.
Indessen ist es deungend notwendig, den Anbau von
Gemüse zu steigern und mit allem Nachdruck die Ge-
winnung von Frühgemüsen zu betreiben. Oie eine oder
die andere Gemüseart gedeihl auch im kleinsten Garten-
land. Oie ortsausässigen Gärtner und die Männer
mit gärtnerischer Erfahrung müssen in jedem einzelnen
Fall um Rat angegangen werden, damit nichts gesät
wird, was nicht gedeihen kann. Man hübte sich vor
Versuchen ohne eigene Sachkunde und ohne sachver-
ständigen Rat. Grasflächen eignen sich selten zum Ge-
müsebau; Blumenbeete meist.