Full text: Die Ernährung im Kriege.

In einer großen Zahl der Großstaͤdte ist der plan- 
maͤßige Anbau der Laubenkolonien schon vorbereitet 
worden. Wohl hat der Laubenkolonist stets Gemuͤse 
fuͤr seinen Hausbedarf gezuͤchtet, aber er ist vielfach 
mehr seiner Neigung gefolgt als der Zweckmaͤßigkeit. 
Sachkundige Beratung kann hier noch vieles leisten. 
Der Vorrat keines Nahrungsmittels laͤßt sich bei 
geringerer Muͤhe in gleichem Maße vermehren wie der 
Vorrat an Gemuͤsen. Bebauung bisher ungenutzten 
Landes und bessere, zweckmaͤßigere Ausnutzung auch 
bisher schon bebauten Landes koͤnnen unserer Ernaͤhrung 
im Kriege hervorragende Dienste leisten. Die angeborene 
Freude des Deutschen an Natur und Pflanzen kann jetzt 
der Not dieser Kriegszeit dienen. 
H) Obst. 
Der Verlust an Obst, den wir durch die verhinderte 
Einfuhr erleiden, ist sehr gering. Er wird mehr als 
ausgeglichen, wenn wir unsere reiche deutsche Obst- 
ernte vollstaͤndiger und besser ausnutzen als 
bisher. 
Einen Naͤhrwert, der dem des Brotes, der Milch, 
dem Fleisch, den Kartoffeln und den nahrhaftesten 
Gemuͤsen zu vergleichen waͤre, hat das Obst nicht. Aber 
es ist keinesfalls ohne Naͤhrwert. Es hat vor allen 
Dingen, da es in gekochtem Zustande in groͤßeren 
Mengen gut vertragen werden kann, guten saͤttigenden 
Wert und gibt unserer Ernaͤhrung gerade zurzeit eine 
sehr wuͤnschenswerte Abwechslung. 
Wie bei der Auswahl des Fleisches und der Ge- 
muͤse waren wir auch beim Obst sehr waͤhlerisch ge- 
worden. Das minderwertige Obst, Fallobst und unaus- 
gereifte Fruͤchte mußten ungenutzt verderben oder als
	        
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