begrenzte Zeit widmen koͤnnen. Diese Frauen und
Muͤtter haben wahrlich schweren Kriegsdienst.
Mit vollem Recht ist wieder und wieder von Haus-
frauen gefragt worden: „Was sollen wir denn nun
eigentlich kaufen und auf den Tisch bringen?“ Die
schwere Frage ist natuͤrlich nicht mit einer Reihe von
Kochrezepten und einer Herzählung dessen, was nicht
geschehen soll, beantworket. Eine allgemein gültige,
allen örtlichen, allen verschiedenen hauswirtschaftlichen
Verhälenissen angepaßte Kriegsvorschrift für die Küche
läßt sich überhaupt nicht geben. Hausfrauen, die darauf
warten, werden vergeblich warten. Die Hausfrau muß
vielmehr ihre Erfahrung, ihre Tarkraft und Erfindungs-
gabe selbständig und unverzüglich anspannen. Hat sie
verskanden, worum es sich im großen und ganzen bei
der Kriegsernährung handelt, weiß sie, was knapp vor-
handen, was reichlich da ist; beobachtet sie nach der
Kriegserfahrung, was der Mann, was sie selbst, was
jedes Kind braucht, um satt zu werden, so wird sie bald
den rechten Weg finden.
Allgemeine praktische Vorschriften gerade in der Er-
nährungsfrage haben schon jetzt fast samtlich den Fehler
gezeigt, daß sie gar nicht immer und nicht überall an-
wendbar sind. Da hieß es: „Eßt kein Weißbrot.“ Aber
es zeigte sich, daß an einzelnen Orten zeitweise mehr
Weizen= als Roggenmehl vorhanden war. Das Gebot
war unbrauchbar. Es mußte eben Weißbrok gekauft und
gegessen werden. Noch ganz zur Unzeit erging der Ruf:
„Eßt wenig Fleisch.“ Aber durch die Abschlachtung
der Schweine kommt Fleisch zum Schlächter. Soll nun
das Fleisch beim Schlächter verderben, damit dem gewiß
gut gemeinten Rar nachgekommen wird? Es werden
Kriegsrezepte für bestimmte Fischsorten, Gemüsearten
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