usiv. bekanntgegeben. Aber am Orte sind die zur Be-
reitung notwendigen Zutaten nur spaͤrlich vorhanden.
Natuͤrlich haben die Rezepte keinen Wert.
Man ißt im Deutschen Reich in verschiedenen Ge-
genden sehr verschieden, und die Frauen haben ent-
sprechend verschieden kochen gelernt. Der Brauch in
der Kuͤche entspricht fast immer der Nahrungsmittel-
erzeugung in der betreffenden Gegend. Das kann, so-
weit die betreffenden Nahrungsmittel ausreichend vor-
handen sind, auch im Kriege so bleiben. Im Rheinland
ißt man mehr Gemuͤse und Obst, im deutschen Osten mehr
Kartoffeln, an den Kuͤsten viel Fische, der Westfale aß vor
dem Kriege schon das sparsamste Brot, den Pumper-
nickel. Alle diese Gebraͤuche haben ihren vernuͤnftigen
Sinn. Es waͤre ganz falsch, eine Haushaltsregel auf-
stellen zu wollen, die dem Weftfalen die Kriegssemmel,
dem Rheinlander vermehrten Karkoffelverbrauch emp-
fiehlt. Die Haushaltungen in Deutschland lassen sich
nicht in einförmige Kriegsregelung spannen.
Die meisten deutschen Frauen überlegten bisher
morgens den Küchenzettel und kauften danach ein.
Das wird im Kriege nicht immer moglich sein. Das
Gewünschte ist manches Mal am Orte nicht vorhanden.
Es ist in der Kriegszeic nicht richtig, wollte nun jede
Hausfrau von Händler zu Händler gehen, um wie
viele andere das Gesuchte zu finden. Es ist, wie er-
wähnt, vorgekommen, daß für einige Tage die Kar-
loffelzufuhr versagte. In solchem Falle muß es für
einige Tage einmal mit der Einteilung eines kleinen
Kartoffelvorrats gehen, und Gemüse, Käse, Süßspeisen
usw. müssen aushelfen. Das ist richtiger und auch
billiger, als bei versagender JZufuhr um hohen Preis
Kartoffeln kaufen. So kann in dieser Kriegszeit ein