auf die Kriegsschanze gerufen worden, wie das deutsche
in diesem Weltkrieg. Aber der gewisse Sieg wird den
Deutschen dereinst auch stolzer machen, als je ein sieg-
reiches Volk sein durfte.
Freilich, noch sind es harte Zeiten. Zur Sorge um die
Angehoͤrigen im Felde tritt die Sorge um die Ernaͤhrung,
um Haushalt und Wirtschaft daheim. Erhoͤhte Lebens-
mittelpreise verschaͤrfen vielfach die altgewohnte Sorge
um den gedeckten Tisch. Die Hausfrau hat Muͤhe, unter
dem vorhandenen Nahrungsmittelvorrat das Rechte zu
finden, um mit begrenzten Geldmitteln auszukommen
und doch ist die Pflicht am Vaterlande zu erfuͤllen. Das
dem Deutschen so lieb gewesene Behagen am gededten
Tisch ist fuͤr die Kriegszeit voruͤber. Und unser Essen
ist Kriegsdienst geworden. Harte Zeiten sind es fuͤr den
Landwirt. Die besten Arbeiter, die besten Pferde sind
im Felde. Die Futtermittel sind teuer und knapp, knapp
vor allem die Ration fuͤr das zur Arbeit unentbehrliche
Spannvieh. Die Viehstaͤlle werden leer. Aber er weiß,
daß von ihm und seiner Arbeit die Versorgung Deutsch-
lands mit Nahrungsmitteln abhaͤngt, daß er Vor-
kaͤmpfer sein muß im Wirtschaftskrieg.
Aber das eine ist gewiß: Wie jeder Soldat im
Felde treu und tapfer seine Pflicht tut, so wird
jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau,
gleichviel welchen Standes, hinter den Frouten
Pflichterfüllung bis zum äußersten erweisen.
Jeder muß das Seine, muß sein Bestes tun, muß es
ohne Murren tun, gern und treu. Und dann dürfen
wir vertrauen, daß der Herrgott, der die Schlachten
lenkt, das deutsche Volk erhörk, wenn es in dieser
heiligen Kriegsnot sein Kriegsgebet spricht: „Unser
täglich Brot gib uns heute.“