Konrad II. 1024—1039. 41
schreiber und Dichter 1) auf, die zwar in lateinischer Sprache,
aber nach deutschen Anschauungen und von deutschen Dingen schrieben.
3. Die Zeit der Frankenkönige 1024—1125.
Konrad II. 1024—1039. [Wahrer und Mehrer des
Reiches.] Die Wahl des fränkischen Grafen Konrad #2) erfolgte auf
der schönen Rheinebene bei Oppenheim fast einstimmig: er war ein
Urenkel Konrads des Roten (§ 30) und ein Vetter des Herzogs Konrad
von Kärnten, seines Mitbewerbers um die Königskrone.
Konrad II. ging mit männlichem und praktischem Sinne an seine
schwierige Aufgabe. Er trat zwar die Mark Schleswig an Knut
den Großen, den König von Dänemark, England und Norwegen,
ab, aber nur, um an diesem mächtigen Herrscher, der überdies in
Dänemark das Christentum zur vollen Anerkennung brachte, einen
treuen Freund zu erhalten. Dafür sicherte er sich durch einen Vertrag
das Königreich Burgund, auf das schon sein Vorgänger Rechte er-
worben hatte. Hierdurch geriet er aber in Streit mit seinem Stiefsohne,
dem Schwabenherzog Ernst, der als Verwandter des letzten Burgunder-
königs Ansprüche auf die Erbschaft zu haben glaubte. Im Kampfe be-
siegt, unterwarf sich Ernst und wurde auf die Festung Giebichenstein
bei Halle gebracht, auf Fürbitte seiner Mutter Gisela aber nach zwei
Jahren aus der Haft entlassen. Der König war sogar bereit, ihm
Schwaben unter der Bedingung zurückzugeben, daß er seinen treuesten
Freund Werner von Kiburg (bei Zürich) bekriegen helfe. Dazu ver-
stand sich jedoch Ernst nicht; er zog sich vielmehr auf eine Felsenburg
im Schwarzwalde zurück und führte ein Abenteurerleben, bis er und
sein Freund Werner (1030) im Kampfe den Tod fanden. Einige Jahre
später setzte sich Konrad im Dom zu Genf die burgundische Krone auf.
[Erblichkeit der Lehen 1037.] Auf seinem zweiten Römerzuge
tat Konrad einen überaus wichtigen Schritt. Die großen Lehen waren
nämlich bereits überall erblich geworden, und der König dehnte in
1) Widutkind, Mönch im Kloster Corvey, schrieb drei Bücher „Saächsische
Geschichten“: Bischof Thietmar von Merseburg eine Chronik der Sachsenkönige;
die Nonne Hroswitha von Gandersheim (bei Goslar) ein Lobgedicht auf Otto I.
und Komödien; Ekkehard von St. Gallen das Waltharilied.
2) Nach seinem Beinamen „der Salier“ heißt die folgende Königsreihe
auch die salische.
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