Friedrich III. 51
Philipp III. von Spanien
Anna Philipp IV. Maria Anna
m. Ludwig XIII. m. Ferdinand III.
Ludwig XIV. m. Maria Theresia Karl II. Marg. Theresia m. Leopold I.
+ 1700 .
Ludwig der Dauphin Marie Antonie
1711 m. Max Emanuel von Bayern
Ludwig v. B d Philipp v. Anjou,
eo — Vosenh Feinerd m Bohe
- + 1699.
Ludwig XV.
[Die spanische Erbfolge.] König Karl II. von
Spanien war ein Habsburger und kinderlos. Es fragte sich,
auf wen nach seinem Tode die große Erbschaft, Spanien, die
spanischen Niederlande, Mailand, Neapel, Sizi-
lien, Sardinien und Amerika, übergehen sollte. Ansprüche
erhoben: 1. Ludwig XIV. als Gemahl der ältern Schwester
Karls II. für seinen Enkel Philipp von Anjou, obwohl die
französische Königin bei ihrer Vermählung auf die Erbschaft Ver-
zicht geleistet hatte; 2. Leopold I. als Gemahl der jüngern
Schwester Karls II. für seinen zweiten Sohn Karl (VI.); 3. der
Kurfürst von Bayern für seinen minderjährigen Sohn, der
ein Urenkel Philipps IV. war. — Wilhelm III. von Oranien
betrieb eine Teilung der Länder unter die drei Bewerber, um
weder Frankreich noch das Haus Habsburg zu mächtig werden zu
lassen. Der spanische König dagegen wünschte die Erhaltung
des Ganzen und setzte im Testamente den bayrischen Kurprinzen
und nach dessen baldigem Tode Philipp von Anjou zu seinem
Nachfolger in allen Ländern ein. Ende 1700 starb Karl II.
Ludwig nahm das Testament an und beschwor damit den Krieg
herauf.
[Parteien.] Auf der Seite Frankreichs standen Kasti-
lien, der Kurfürst von Bayern, der durch die Aussicht auf die
Rheinpfalz gewonnen war, und sein Bruder, der Erzbischof von
Köln. Auf die Seite des Kaisers traten das Deutsche Reich,
die Kurfürsten von Brandenburg (gegen Anerkennung der
Königswürde 1700) und Hannovert), die Seemächte Eng-
1) Der Herzog von Braunschweig-Lüneburg hatte schon 1692
den Titel „Kurfürst von Hannover"“ erhalten. Vgl. 8§ 29.
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