Full text: Die deutsche und die brandenburgisch-preußische Geschichte. Dritter Teil: Preußisch-deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart. (3)

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114 Wilhelm II. 
Dardanellen die schwersten Verluste an Mannschaften und 
Schiffen. Auch hier taten unsre U-Boote wahre Wunderwerke der 
Kühnheit und Tapferkeit. Besondere Schreckenstage für die Feinde 
waren der 18. 3. und der 28. und 29. 8. 15. In der Verzweiflung 
wandten sie sich an ihren Bundesgenossen Italien, der zwar aus 
nichtigen Gründen der Türkei den Krieg erklärte, aber es doch nicht 
wagte, sich an dem aussichtslosen Unternehmen zu beteiligen. So 
sahen sie sich schließlich genötigt, die Halbinsel im Jan. 16 fluchtartig 
zu verlassen, eine Niederlage, die sie um alles Ansehen im Orient 
brachte. Die Engländer kämpften ohnehin in derselben Zeit in 
Mesopotamien und auf ihrem Vormarsch gegen Bagdad un- 
glücklich gegen die Türken. Italien konnte aber um so weniger an 
Hilfeleistungen denken, als es im Kriege gegen Österreich- 
Ungarn an den Grenzen Tirols und Kärntens und am Isonzo 
seit Mai 15 keinerlei Erfolge aufzuweisen hatte. Sein Generalstabs- 
chef Graf Cadorna veröffentlichte freilich tägliche „Siegesberichte". 
[Beitritt Bulgariens zu den Mittelmächten und 
Feldzug in Serbien.] Die Lage der Türkei besserte sich noch 
dadurch, daß sie gegen eine kleine Gebietsabtretung ein Abkommen 
mit Bulgarien schloß, und daß dieses Land zu den Mittelmächten 
übertrat. Dadurch konnte zugleich ein neuer großer Kriegsplan 
durchgeführt werden. Truppen der Mittelmächte (Mackensen, 
Köveß und Gallwitz) und Bulgariens fielen nämlich Mitte Oktober 
15 in Serbien ein und unterwarfen das Land in sechs Wochen 
vollständig. Die Reste des serbischen Heeres flüchteten mit ihrem 
König Peter nach Montenegro und Albanien. Die Verbindung aber 
zwischen den Mittelmächten und Konstantinopel war hergestellt und 
damit die Möglichkeit gegeben, den Türken noch mehr als bisher 
mit Kriegsbedarf aller Art zu helfen. Die in Saloniki gelandeten 
französisch-englischen Hilfstruppen kamen zu spät und reichten nicht 
aus, um Serbiens trauriges Schicksal abzuwenden. Trotzdem schufen 
sich Franzosen, Engländer und geflüchtete Serben unter dem Ober- 
befehl des französischen Generals Sarrail in Saloniki auf griechi- 
schem Boden eine immer festere Stellung, konnten aber nicht ver- 
hüten, daß die Österreicher im Jan. 16 Montenegro mit der 
Hauptstadt Cetinje unterwarfen und im Febr. 16 die Italiener aus 
Durazzo vertrieben. 
Der Krieg zur See. [Auslandskreuzer: Seegefechte 
bei Santa Maria 1. 11. und bei den Falklandsinseln
	        
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