Full text: Die deutsche und die brandenburgisch-preußische Geschichte. Dritter Teil: Preußisch-deutsche Geschichte vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart. (3)

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50 Friedrich Wilhelm III. 
durch starke Regengüsse sehr angeschwollen waren, trafen die Heere 
aufeinander: die Franzosen wurden am 26. August besiegt und teils 
in den Fluß gedrängt, teils gefangen genommen, teils von Blücher, 
der später nach dem vom Kriegsschauplatze aus sichtbaren Dorfe 
Fürst von Wahlstatt zubenannt wurde, bis gegen Bautzen hin- 
getrieben. 
[Nordheer: Großbeeren. Dennewitz.] Inzwischen 
machte Napoleon den Versuch, sich Berlins zu bemächtigen. Aber 
am 23. August wurde Marschall Oudinot bei Großbeeren 
und am 6. September Marschall Ney knäl bei Dennewitz zurück- 
geworfen: der Ruhm beider Siege gebührte den preußischen Gene- 
ralen Bülow (von Dennewitz zubenannt), Tauentzien und anderen 
preußischen Offizieren, wogegen Bernadotte die Verfolgung des 
Feindes geradezu verweigerte. 
[Wartenburg. Vereinigung desschlesischen und 
des Nordheeres.] Durch die Siege des Nordheeres wurde es 
Blücher ermöglicht, nunmehr seinen Vormarsch nach Sachsen zu voll- 
ziehen. Unter fortwährenden Gefechten erreichte er das rechte Elb- 
ufer bei Wartenburg. Auf dem linken Flußufer standen die 
Franzosen in einer sehr günstigen Stellung. Trotzdem wagte Blücher 
den Übergang, der von dem Vorkschen Korps begonnen und 
glänzend durchgeführt wurde; York erhielt dafür den ehrenden Zu- 
namen von Wartenburg. Seine Tat ermöglichte dann die Ver- 
einigung der beiden Heere Blüchers und Bernadottes an 
der Mulde. An einem glücklichen Ausgange konnte jetzt kaum noch 
gezweifelt werden. Selbst das böhmische Heer hatte sich den 
übergang über das Erzgebirge wiederum erkämpft und marschierte 
auf Leipzig zu. Napoleon war umgangen, wenn er nicht nach 
Westen hin auswich. In diesem Augenblicke schloß sich auch der 
König von Bayern gegen die Zusicherung aller seiner Be- 
sitzungen und der vollen Souveränität den Verbündeten an und er- 
klärte an Napoleon den Krieg. 
[Völkerschlacht bei Leipzig 16., 18., 19. Oktober. 
Hanau"'.] Napoleon zog seine Truppen in und um Leipzig zu- 
sammen und erwartete den Entscheidungskampf. Er glaubte an- 
fangs, das böhmische Heer allein gegen sich zu haben, und warf 
sich daher bei Wachau südlich von Leipzig auf Schwarzenberg, der 
zurückgeschlagen wurde. Im Norden der Stadt war aber wider
	        
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