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fangene. Erst jetzt verstand sich Dänemark zum Frieden von
Wien und trat Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen
und Osterreich ab.
[Vertrag von Gastein 1865.] Um Streitigkeiten zu
vermeiden, kamen die beiden deutschen Großmächte in dem Ver-
trage von Gastein (in Salzburg) 1865 dahin überein, die volle
Souveränität zwar gemeinsam auszuüben, die Verwaltung aber der
besetzten Herzogtümer zu trennen: Holstein fiel an Österreich,
Schleswig an Preußen und Lauenburg gegen eine Geld-
entschädigung an König Wilhelm.
Der Deutsche Krieg 1866. [Ursache.] Solange zwei Groß-
mächte, Osterreich und Preußen, um die höchste Leitung in Deutschland
stritten, konnte von einer nationalen Einigung des Reichs
nicht die Rede sein. Die schleswig-holsteinsche Angelegenheit sollte auch
in dieser wichtigen Frage die Entscheidung herbeiführen. Eifersüchtig
auf jede Machtvergrößerung Preußens, wollte nämlich Osterreich
den Erbprinzen von Augustenburg zum Herzog von Schleswig-
Holstein machen und als selbständigen Fürsten des Deutschen Bundes
anerkennen. Dagegen machte Preußen geltend, dies könne mit
Rücksicht auf die geographische Lage der Herzogtümer nur geschehen,
wenn diese ihm in militärischer Beziehung unterstellt würden.
Osterreich brachte hierauf die Angelegenheit vor den Bundestag,
und v. Gablenz, der Statthalter von Holstein, berief im Auftrage
seiner Regierung ohne Mitwirkung des preußischen Kom-
missars die holsteinschen Stände, zwei Maßregeln, die dem Gasteiner
Vertrage zuwiderliefen. Als daher ein preußisches Heer in
Holstein einrückte und Gablenz zum Abzuge nötigte, stellte Öster-
reich im Bundestage den Antrag auf Mobilmachung der Bundes-
armee mit Ausnahme der preußischen Korps, ein Antrag, der mit
neun Stimmen gegen sechs angenommen, von Preußen aber als
Kriegserklärung und Bruch des Bundesverhältnisses aufgefaßt wurde.
[Parteien.] Wilhelm I. verstand sich nur mit schwerer Sorge
zum Kriege, nicht als ob er eine Niederlage fürchtete, sondern der
Bruderkrieg war es, der in ihm und in vielen Schichten der Be-
völkerung Unmut und Widerwillen erregte. Auf Osterreichs
Seite traten die vier deutschen Königreiche, die beiden Hessen, das
Großherzogtum Baden und die Herzogtümer Nassau und Sachsen-
Meiningen sowie das Fürstentum Reuß ä. L. Zu Preußen