Full text: Sächsische Geschichte.

Die Napoleonische Zeit und ihre Nachwirkungen. 121 
tritt in das Tal von Teplitz zu sperren, endete am 29. und 1813 
30. August mit der vernichtenden Niederlage seines Mar- 
schalls Vandamme bei Kulm, der zweite Vorstoß gegen 
Berlin mit der Niederlage Neys bei Dennewitz unweit 
Jüterbogk am 6. September. 
Endlich nötigte ihn der Vormarsch Blüchers von Schlesien 
her (Elbübergang Yorks bei Wartenburg 3. Oktober) und 
das erneute Vordringen der böhmischen Armee über das Erz- 
gebirge, also die Bedrohung seiner Rückzugsstraße, Dresden 
am 7. Oktober zu verlassen und sein Heer bei Leipzig zu 
vereinigen, wohin ihm auch König Friedrich August folgte, 
indem er somit freiwillig sein Schicksal bis zuletzt an das 
des Kaisers knüpfte. In der „Völkerschlacht“ (16., 18. und 
19. Oktober 1813) fochten die Sachsen, die erst am 17. von 
Torgau heranzogen, längst mißmutig über das fremde Joch, 
am 18. Oktober noch tapfer mit, aber noch während des 
Kampfes gingen sie mit verzweifeltem Entschlusse zu den 
Verbündeten über, um aus der unvermeidlichen Katastrophe 
die Selbständigkeit des Landes zu retten. Am 19. Oktober 
fiel auch der König in der erstürmten Stadt den Siegern 
in die Hände. Diese sandten ihn als kriegsgefangen nach 
Friedrichsfelde bei Berlin und stellten Sachsen als erobertes 
Land unter ein russisches Gouvernement (Fürst Repnin), 
das nun seine Kräfte zum weiteren Kampfe gegen Frank- 
reich aufbot, aber am 8. November 1814 durch ein preu- 
Hisches abgelöst wurde. Doch wurde Sachsen erst durch die 
Ubergabe von Dresden (11. November), Torgau und Witten- 
berg (Januar 1814) ganz von den Franzosen befreit. 
Über die Zukunft des Landes entschied erst nach langem 
Hader der Wiener Kongreß. Da Preußen für die Ab- 
tretung des größten Teils seiner polnischen Provinzen an 
Rußland durch deutsche Gebiete entschädigt werden sollte, 
so überwies der Vertrag vom 10. Januar 1815 die größere 
1815
	        
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