Full text: Sächsische Geschichte.

1833 
bis 
1834 
1836 
bis 
1854 
1837 
1850 
1838 
128 Der sächsische Verfassungsstaat. 
Erst diese Umgestaltungen seit 1831 ermöglichten den 
dringend notwendigen Eintritt Sachsens in den Zollverein 
nach dem Vertrage vom 24. März 1833, der, als in der 
Neujahrsnacht 1833/34 alle Zollschranken in Mitteldeutsch- 
land fielen, etwa 8200 Geviertmeilen mit 25 Millionen 
Einwohner umfaßte, also über vier Fünftel Deutschlands 
außerhalb Osterreichs. Damit verschwand die wirtschaftliche 
Selbständigkeit der Einzelstaaten und machte der nationalen 
Wirtschaftseinheit Platz, der Grundlage der künftigen poli- 
tischen Einheit. 
Das unerwartet rasche Aufblühen Sachsens trat zuerst 
unter Friedrich August II. (1836—54) hervor. Wenn 
die Landwirtschaft, aus ihren Fesseln befreit, von der Drei- 
felderwirtschaft jetzt allgemein zur Fruchtwechselwirtschaft 
überging, so fand die hochentwickelte sächsische Industrie im 
Zollvereinsgebiet einen weiten Markt und ging mehr und 
mehr zum Fabrik= und Dampfbetriebe über, der nun wieder 
den Kohlenbergbau mächtig förderte. Damit verband sich 
die Einführung der Dampfschiffahrt auf der Elbe 1837 und 
die Erbauung der ersten Eisenbahnen, die zunächst noch 
Aktiengesellschaften überlassen blieben (die Leipzig-Dresdner 
Eisenbahn in ganzer Ausdehnung 1839 eröffnet). Seit 
1850 traten daneben die elektrischen Telegraphen und die 
Erleichterung des Postverkehrs durch die Briefmarke. Dem 
gewaltig steigenden Verkehr gab die Münzkonvention von 
1838 ein allgemein norddeutsches Zahlungsmittel in der 
Annahme des preußischen Münzfußes (1 feine Mark Silber 
— 14 Rtlr. = 20 Gulden rheinisch). In dem raschen An- 
wachsen der Bevölkerung (1834— 55 von 1595000 auf 
2 Millionen) trat der wirtschaftliche Aufschwung besonders 
deutlich M#r 
Dem entsprach eine neue Blüte der Kunst, die, den 
nüchtern und geistlos gewordenen Klassizismus überwindend
	        
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