Full text: Sächsische Geschichte.

1849 
April 
13. 
Mai 
26. 
1850 
Juni 
132 Der sächsische Verfassungsstaat. 
9. Mai). Eine harte Reaktion folgte. Die Vaterlands- 
vereine, die meisten Stadtverordnetenversammlungen und die 
Kommunalgarden wurden aufgelöst, viele Teilnehmer an 
dem Aufstande zu Zuchthaus verurteilt. 
Fern von diesem traurigen Bürgerkriege erneuerte die 
sächsische Brigade, die im März 1849 unter dem General 
von Heintz und begleitet von dem jugendlichen Prinzen 
Albert zum Reichsheere nach Schleswig abgegangen war, 
um dort den schon im März 1848 begonnenen Kampf der 
Herzogtümer gegen die Einverleibung Schleswigs in Däne- 
mark zu unterstützen, den alten sächsischen Waffenruhm im 
Kampfe um die Düppeler Höhen am 13. April. 
Nach der Niederwerfung der revolutionären Einheits- 
bewegung versuchte Preußen durch das „Dreikönigsbündnis" 
(Union) vom 26. Mai 1849 zunächst im Verein mit Sachsen 
und Hannover dem außerösterreichischen Deutschland eine 
bundesstaatliche Verfassung unter der Leitung Preußens zu 
geben und übernahm im Dezember 1849 zusammen mit Öster- 
reich die deutsche Zentralgewalt. Allein der Widerspruch Oster- 
reichs gegen diesen preußischen Bundesstaat war so stark, der 
Wille Friedrich Wilhelms IV., ihn durchzusetzen, so schwach, 
daß Sachsen, dessen auswärtige Politik seit dem Februar 
1849 der gewandte, aber unzuverlässige und eitle Freiherr 
Ferdinand von Beust (geb. 1809) leitete, sich schon im 
Februar 1850 wieder zurückzog und weder den Unions- 
reichstag in Erfurt (März und April) noch den Fürstentag 
in Berlin (Mai) beschickte. Als der „Widerstandslandtag“ 
trotzdem die weitere Teilnahme an der Union forderte, wurde 
er am 1. Juni aufgelöst und am 3. Juni durch einen Staats- 
streich die Wiederherstellung der alten Stände von 1831 
verkündigt (die „reaktivierten Stände"), zugleich das Ver- 
eins= und Versammlungsrecht sowie die Preßfreiheit be- 
schränkt.
	        
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