Full text: Sächsische Geschichte.

1349 
bis 
1381 
1353 
1368 
1373 
1374 
1375 
44 Die Bildung des meißnisch-sächsischen Staatswesens. 
In diese Lage traten nach Friedrichs II. frühem Tode 
1349 seine drei Söhne Friedrich III. der Strenge 
(1349—81), Balthasar und Wilhelm I. gemeinsam ein. In 
Verbindung mit Böhmen zwangen sie 1354 und 1357 die 
Vögte des Hauses Reuß zur Abtretung von Vogtsberg, 
Oelsnitz, Mühltroff und Adorf und zur Unterwerfung unter 
meißnische Hoheit für andere Teile ihres Besitzes, während 
Plauen, Treuen und Lobenstein unter Böhmen traten, und 
verwandten die Entschädigungssumme für die Nieder-Lausitz, 
die ihnen Ludwig von Brandenburg 1353 wiederkäuflich 
überlassen hatte, Karl IV. aber wieder einlöste (1364), zum 
Ankauf einiger thüringischer Gebiete (Elgersburg, Schleu- 
singen, Wachsenburg, Liebenstein, Sangerhausen). Freilich 
mußten sie auch 1368 zugeben, daß Colditz mit Gebiet 
böhmisches Lehen wurde und gerieten mit Karl IV. wegen 
der Erwerbung Brandenburgs (1370) in offenes Zerwürfnis 
(1371/72). Doch verständigten sich die Parteien 1372 
wieder, wobei Anna, Karls IV. Tochter, mit Friedrich IV. 
(dem Streitbaren) verlobt wurde, schlossen 1373 mit des 
Kaisers Erlaubnis die Erbverbrüderung mit Hessen, die 
ihnen Aussicht auf die Erwerbung dieser Landgrafschaft er- 
öffnete, erwarben 1374 Gotha und Hildburghausen als 
Mitgift Margarethas, der Tochter des Burggrafen Albrecht 
von Nürnberg bei ihrer Vermählung mit Balthasar, und 
wurden von Karl 1375 in dem schweren Kampfe gegen die 
Stadt Erfurt und die thüringischen Grafen unterstützt, die 
sich mit Erfolg der Erhebung des Wettiners Ludwig zum 
Erzbischof von Mainz, also zum Landesherrn von Erfurt 
widersetzten. 
Als mit dem Tode Karls IV. am 29. November 1378 
und der Teilung seiner Länder der Druck der böhmischen 
Machtbildung von Süden, Osten und Norden aufshörte, 
teilten die Wettinischen Brüder in der „Oerterung“" vom
	        
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