1428
1428
bis
1464
1436
1427
1429
1430
1431
1432
1433
1438
bis
1439
48 Die Bildung des meißnisch-sächsischen Staatswesens.
Kämpfen starb Kurfürst Friedrich am 4. Januar 1428, der
erste Wettiner, der in der von ihm erbauten Fürstenkapelle
des Domes zu Meißen bestattet wurde. Ihm folgte im
Kurlande sein ältester Sohn Friedrich V. der Sauft-
mütige allein (1428—64), in den übrigen Ländern mit
seinen drei Brüdern Sigismund, Heinrich und Wilhelm III.
gemeinsam. Erst 1436, als Heinrich gestorben und Sigis-
mund in das Kloster Weida eingetreten war, teilten die
beiden anderen Brüder das Gebiet auf 9 Jahre.
Inzwischen wuchs die Hussitennot. Denn da das Lehns-
wesen die rasche Bildung eines schlagfertigen Heeres aufs
äußerste erschwerte, so verteidigten sich zwar die festen
Städte meist mit Erfolg gegen die tschechischen Raubscharen,
aber das platte Land war ihnen wehrlos preisgegeben, so
daß allein im Umfange des jetzigen Königreichs Sachsen
gegen 300 Dörfer vollständig zerstört wurden und ihre
Fluren als „wüste Marken“ liegen blieben. Schon 1427
waren die Hussiten in der Ober-Lausitz erschienen, 1429
zogen sie das Elbtal bis Magdeburg hinab und verwüsteten
auf dem Rückmarsche die Lausitz; 1430 kamen sie die Mulde
herab und zogen von Grimma südwärts durch das Vogt-
land heim, wobei sie Altenburg, Plauen und Auerbach
nahmen; zu Ende desselben Jahres erschienen sie wieder
in der Ober-Lausitz. Nachdem auch der letzte große Kreuz-
zug des Reichs gegen Böhmen am 14. August 1431 bei
Tauß schmählich gescheitert war, schloß Kurfürst Friedrich
am 23. August 1432 einen Sonderfrieden auf zwei Jahre
ab. Erst dem Konzil von Basel gelang es 1433, den
Kampf durch einen kirchlichen Ausgleich (Anerkennung einer
hussitischen Landeskirche) zu beenden.
Kurz darnach eröffnete der Tod Kaiser Sigismunds
1437 dem Habsburger Albrecht II. (1438— 39) das ge-
samte luxemburgische Erbe und das Kaisertum, das seitdem