1678
1679
1680
bis
1691
1683
1686
1691
bis
1694
98 Die Ausbildung des ständisch-territorialen Staates.
oberungspolitik Ludwigs XIV. in den schlimmsten- Reichs-
feind verwandelte, stellte auch er seine Truppen im zweiten
Raubkriege (1672—78) gegen Frankreich ins Feld. Dann
freilich, besorgt wegen der glänzenden Waffenerfolge Branden-
burgs (Sieg bei Fehrbellin 1675, Eroberung Vorpommerns),
schloß er sich den Reichsständen an, die es zur Anerkennung
des Friedens von Nymwegen 1678, also zur Herausgabe
seiner Eroberungen, nötigen wollten, und drängte es somit
zum engen Bündnis mit Frankreich 1679, mit dem nun
auch Sachsen einen neuen Vertrag schloß.
Sein Nachfolger, der tatkräftige und kriegerische Jo-
hann Georg III. (1680—91, geb. 1647), änderte diese
Politik, als die französischen Reunionen den deutschen Westen
bedrohten, im Einvernehmen mit Brandenburg und half an
der Spitze seines neugebildeten Heeres am 2./12. September
1683 den glänzenden Sieg bei Wien erfechten, der die
Türken endgültig zurückwarf (Siegesdenkmal auf dem Neu-
markt in Dresden). Später wirkten seine Truppen an der
Erstürmung von Ofen (1686) und im venezianischen Solde
an der Eroberung von Morca mit. Dem neuen Angriffe
der Franzosen auf die Rheinlande im September 1688, der
den dritten Raubkrieg (1688— 97) eröffnete, trat Johann
Georg III. schon im Herbste desselben Jahres mit 14.000
Mann entgegen. Als Oberfeldherr des Reichsheeres starb
er am 12. September 1691 in Tübingen. Auch Johann
Georg IV. (1691 —94, geb. 1668) beteiligte sich persön-
lich am Reichskriege, erlag aber schon am 27. April 1694
im Feldlager den Pocken, wenige Wochen nach seiner daran
erkrankten Geliebten Sibylle Magdalene von Neitzschitz, ohne
Kinder zu hinterlassen.
Wie sich seit der Reformation und vollends seit dem
Dreißigjährigen Kriege der politische Schwerpunkt aus dem