In Hoffnungshöhe bei Kiserawe ist eine Kirche
fertiggestellt worden. Der Gonverneur hat auf Ver-
anlassung dieser Missionsstation zu Ende voriges
Jahres zwei Karawanenträger, die eine eingeborene
Frau überfallen und gemißhandelt halten, festnehmen
und körperlich züchtigen lassen.
Die Bevölkerung von Windboek.
8 - z 3 zu "6
Stamm z am- e
5 ziMe
I. Groß-Windhoek.
Deutsche 46 2. — — 48 ein-
Vastards 48 42 20 27|137 chließlich
Hottentotlen 41 55r 16183135 Mann
Bergdamaras 57 78 36 4|205 er
Buschleute 4 2 1 8Truppe
Betschuanen — 3. — 14
Ovambos 2 2 1 1 6
Hereros 1 — — —1
Valuba 1 —. — –1
Summe 200| 185“ 74 82s541
II. Klein-Windhoek einschl. Avic.
Deutsche 6 2. — 311
Bastards 6 3, 3 4 16
ottentotten 6 D 6422
ergdamaras 16 12 7 6 41
Summe 34|/ 23 14) 19s631
III. Gesammtsumme Groß= und Klein-Windhoek.
1 234 1 208 881 101|] 90]
IV. Gegen das Vorjahr einschließlich der damals
nicht mitgezählten Deutschen.
1 +115 — 61— 4. +299
Tatholische Missson in Ostaseita.
Bischof Hirth theilt in einem aus Kamoga
(Bukumbi) datirten, in Nr. 4 von „Gott will es“
abgedruckten Briese vom 15. Oktober v. J. mit, daß
er nach sechsmonatlichem Aufenthalte auf der Station
Kisiba bei Bukoba eine Inspektionsreise nach dem
Südende des Victoria-Nyansa angetreten hat, wobei
er die Missionsniederlassungen Kamoga und U-hhi-
rombo besichtigt hat. An beiden Orten werden eine
große Anzahl von Waisen= und Sklavenkindern er-
zogen, und die Missionare haben zur Beruhigung des
Landes und der Abnahme des Sklavenhandels mit-
gewirlt. Bei Ushirombo, wo das Land ganz ent-
völkert war, sind wieder etwa 60 Dörfer entstanden.
Die Station Nyegesi ist vor der Hand ausgegeben.
Das Haus ist der Expedition des Deutschen Anti-
sklaverei--Komitees zur Verfügung gestellt. Es sind
dort Werkstätten errichtet, und man baut Segelboote.
157 —.
Die Mission beabsichtigt, in die Station Kipalopala
bei Tabora zurückzukehren, doch fehlen ihr vor der
Hand die nöthigen Geldmittel.
Deutsche Misston in Keupommern.
Bischof Coupps hat unterm 1. August v. J.
von Neupommern aus an den Herrn Erzbischof Kar-
dinal Kremenß einen Brief gerichtet, welchem wir
nach dem Abdruck in „Gott will es“ folgende Nach-
richten entnehmen:
Die katholische Mission auf der Gazellen-Halbinsel
hat gegenwärtig 57 Kinder zur Erziehung aufgekauft,
von denen 19 getauft worden sind. Die Kinder
zeigen große Fähigkeiten und guten Willen. Der
Bischof hat jetzt eine neue große Centralstation Kini-
gunan an der weißen Bai im St. Georgskanal,
zehn Minuten von Herbertshöhe entfernt, gegründet.
Das dazu erworbene Grundstück ist 48 Hektar groß
und fruchtbar. Es bietet infolge dessen bessere Ge-
legenheit zur Aufnahme und Ernährung von Kindern
als die frühere, an der Nordseite der Halbinsel ge-
legene Station. Es soll in Kinigunan ein Wohn-
haus für zehn Missionare, ein Kloster für ebenso
viel Schwestern und zwei Gebäude für Knaben und
Mädchen außer der Nesidenz des Apostolischen Vikars
errichtet werden. Vor der Hand ist ein größeres
Wohnhaus und das Waisenhaus für Knaben fertig
geslellt. Der Unterhalt jedes Kindes kostet in den
ersten Jahreu 160 bis 180 Mark jährlich.
Mit dem Bau eines Hotels in windhoek
beabsichtigt Herr Schmerenbeck demnächst zu be-
giunen. Er hat zu diesem Zwecke von dem Kaiser-
lichen Kommissariat ein Grundstück in Groß-Windhoek
käuflich erworben. Mit dem Hotel wird ein Ver-
kanfslokal und eine Wirthschaft verbunden werden.
Es wird hierdurch einem längst empfundenen Be-
dürfniß abgeholfen.
Ankunft des verslärkungs-Transports für Sübweslafrika
in Las Palmas.
Nach einem Berichte des Kompagnieführers
Fischer, von Bord des „Carl Woermam“, hat das
Schiff, welches die Ersaßmannschaft für die südwest-
afrikanische Schutztruppe führt, am 26. Februar
Morgens Las Palmas auf Gran Canaria erreicht.
Durch äußerst stürmisches Wetter in der Bucht von
Biskaya sind bis jetzt elwa drei Tage verloren ge-
gangen. Der Gesundheitszustand auf dem Schiffe
ist nach der am 24. Februar angestellten ärztlichen
Untersuchung ein guter. Die Einrichtung des
Dampfers für die Leute sowie die Verpflegung für
dieselben sind genügend.