tember von einer der zuletzt erwähnten Personen
2 Wiederimpflinge, beide mit Erfolg (6 bezw.
1 Pustel), und 7 Kinder (Erstimpflinge), davon 3
mit vollem Erfolg (je 6 Pusleln) und 4 ohne Er-
solg. Mit diesem Resultat der Impfung von Arm
zu Arm konnte man im Allgemeinen zufrieden sein.
Leider aber wird eine im größeren Maßstabe durch-
geführte Impfung von Arm zu Arm in Ostafrika
dadurch unmöglich gemacht, daß unter den Schwarzen
Ostafrikas Syphilis und andere übertragbare Krank-
heiten so zahlreich vorkommen, daß man sich in der
Heimath davon kaum einen Begriff machen kann.
Ein weit besseres Resultat, namentlich bezüglich
der Erstimpflinge, wurde bei der Impfung im Monat
September erzielt. Auch dieses Mal stammte die
Lymphe wieder aus dem Großherzoglichen Lymphe=
Erzeugungs-Institut zu Karlsruhe. Dieselbe war
am 22. August zur Post gegeben, langte in Dar-
es-Saläm am 23. September an und wurde in den
nächsten Tagen theils in Dar-es-Saläm, theils in
Lindi, theils an Bord Sr. Majestät Kreuzers
„Schwalbe“ verimpft. Von 99 Erstimpflingen
HGrauen und Kindern) wurde ein Erfolg erzielt
ei 56. 594 Innppsschnitte erzielten 151 gut aus-
gebildete Pusteln. 25 mit Erfolg geimpfte Personen
zeigten je 1 gut entwickelte Pustel, 5 je 2, 10 je 3,
4 je 4, 8 je 5, 2 je 6 und 2 je 9.
Weniger zufriedenstellend war auch bei dieser
Impfung wieder der Erfolg bei den Wiederimpflingen.
Bei 371 derselben mit 2226 Impfschnitten war ein
Erfolg nur bei 29 mit 66 gut entwickelten Pusteln
zu konstatiren. Von diesen mit Erfolg geimpften
Wiederimpflingen hatten 16 je 1, 2 je 2, 3 je 3,
4 je 4, 3 je 5 und 1 je 6 gut entwickelte Pusteln
aufzuweisen.
Das namentlich bei den Erstimpflingen deutlich
hervortretende bessere Resultat der Septemberimpfung
im Vergleich zur Augustimpfung dürfte wohl darauf
zurückzuführen sein, daß die zuletzt angewandte
Lymphe das Rothe Meer zu einer Zeit passirt hat,
zu der die Periode der größten Hitze schon vorüber
ist. Im September herrscht dortselbst zwar noch
eine ganz beträchtliche Tempcratur, jedoch dürste sie
doch schon um eine Anzahl Grade der des Monats
August nachstehen. Der Zufall hat es gefügt, daß
ich selbst, von einem in Europa zugebrachten Urlaub
nach Ostafrika zurückkehrend, mit demselben Dampser
das Rothe Meer passirt habe, auf dem auch die
Lymphe sich befand, und daß ich regelmäßige
Temperaturbeobachtungen im Rothen Meer angestellt
habe. Das Thermometer zeigte Temperaluren von
26 bis 29° N. im Schatten und sank auch Abends
und Nachts nur unbeträchtlich. Eine höhere Tempe-
ratur als 29° R. hat während dieser Zeit im Nothen
Meer resp. auf dem Dampfser nicht geherrscht. Sollte
hier resp. nur wenig darüber die Grenze liegen,
über welche hinaus Lymphe sich nicht erwärmen
darf, um ihre Wirkungssähigkeit zu behalten?
Ein befriedigendes Resultat hatte die Impfung
175
im Monat Jannar 1893. Die Lymphe, im Groß-
herzoglichen Lymphe-Erzeugungs-Institut Karlsruhe
am 9. Dezember 1892 vom Thier entnommen und
am selbigen Tage auf die Post gegeben, passirte das
Rothe Meer in der letzten Hälfte des Monats
Dezember, also in der kühlsten Jahreszeit, und
wurde in Dar-es-Saläm an die Adresse der
Medizinal= Abtheilung abgeliefert am 31. De-
zember 1892. Die Impfungen mit derselben
wurden vorgenommen in Dar-es-Saläm am 2. und
3. Januar und in Bagamoyo am 5. Jannar. Das
Resultat war, wie schon gesagt, ein befriedigendes.
Bei 155 Wiederimpflingen wurden mit 930 Impf-
schnitten bei 30 Personen 104 gut entwickelte Pusteln
erzielt; davon hatten 8 je 1 Pustel, 6 je 2, 2 je 3,
4 je 4, 5 je 5, eine 6, 2 je 7, eine 8, und
eine 9 Pusteln aufzuweisen. Von 74 Erstimpflingen
mit 444 Impsschnitten zeigten ein positives Resultat 45;
dieselben hatten zusammen 212 schön entwickelte
Puslteln und zwar 6 je 1, 2 je 2, 2 je 3, 4 je 4,
6 je 5, und 25 je 6.
Die Schlüsse, die aus den Resultaten der oben
beschriebenen Impfungen zu ziehen sind, sind im
Allgemeinen dieselben, zu denen ich auch in meinen
früheren Verichten vom 21. September 1891 und
vom 29. Februar 1892 gekommen bin:
1. Die Monate des Hochsommers sind für
Impfungen in Ostafrika mit aus Europa be-
zogener Lymphe die ungünstigsten; ein auch
nur einigermaßen befriedigendes Resultat ist
in diesen Monaten nicht zu erzielen.
Günstige Resultate werden mit aus Europa
bezogener Lymphe gewonnen bei Impfungen in
den Wintermonaten.
3. Da die Pockencpidemien in Ostafrika infolge
des Karawanenverkehrs namentlich in den
Sommermonaten auftreten und sich ausbreiten,
genügt es nicht, nur im Winter wirksamen
Impfstoff zu haben. Die Angehörigen des
Gouvernements und der Truppe sind zwar
im Winter für Impfungen zu haben und können
somit auch gegen die im nächsten Sommer etwa-
auftretenden Epidemien gesichert werden. Da
eine allgemeine Impfung der gesammten Be-
völkerung im Winter jedoch undurchführbar ist,
werden Pockenseuchen immer und immer wieder
auftreten und die Bevölkerung dezimiren. Wirk-
samer Impfstoff mus zu jeder Zeit beschafft
werden können. Das aber dürfte nur möglich
sein durch Anlage eines Lymphe-Erzeugungs-
Instituts in Ostafrika.
*
Ueber die Dandelswege des südlichen Ramerungebietes
macht der Leiter der Yaunde-Station, G. Zenker,
in einem Privalbriese vom 1. Januar d. J. inter-
essante Mittheilungen, denen wir Folgendes ent-
nehmen: