22 Manyema, Wangoni u. s. w., im Januar eingestellt,
ein 4,7 cm-Schnellfeuergeschütz mit 250 Granaten,
einen 12 cm-Vorderladermörser,
28 000 Mauserpatronen,
80 Träger von der Sultanin Nyasso.
Plan:
Umgehung der Westfront des Quikuru und Auf-
stellung an der Nordfront; unter Schuß eines Bom-
bardements bis 100 Meter vor Bastion VI und
dort Schützengräben herstellen; von da aus mittelst
Laufgräben gedeckte Annäherung an die Westecke der
Boma und Durchbruch der Palissaden; dann auf
einen Punkt mit konzentrirten Kräften Sturm.
Marschordnung:
Spitze und Seitenpatronillen,
10 Waganda,
Lieutenant Prince,
10 Waganda,
Dr. Schwesinger,
32 Sndanesen,
Geschütz und Munition,
Feldwebel Fricke,
28 Wanyamwesi= und Wasukuma-Rekruten,
Lazarethgehülfe Jurock,
12 Suaheli-Askari,
Mörser nebst Munition (Vorderlader),
Mihran Effendi, «
4 Sudanesen,
22 eben eingestellte Leute,
Unteroffizier Weinberger,
31 Manyema-Rekruten.
Die Soldaten der Schußtruppe hatten jeder
150 Patronen, die früher eingestellten Rekruten je
100 Patronen, die im November eingestelllen Rekru-
ten je 50 Patronen, die im Januar eingestellten
Nekruten je 30 Patronen erhalten.
Nachdem der Wali mit einigen seiner bewaff-
neten Sklaven nebst fünf nicht marschfähigen Sol-
daten in die Station eingerückt, marschirke ich in der
Nacht vom 9. auf den 10. Jannar um 2 Uhr ab,
erreichte um 4½ Uhr morgens auf Umwegen die
beabsichtigte Stelle und nahm sofort in aller Stille
Aufstellung A (Plan) ein.
Unteroffizier Weinberger führte das Geschütz,
Lazarethgehülfe Jurock den Mörser. Noch vor
Sonnenaufgang begann das Vombardement, welches
bald durch Sikes Geschütz beantwortet wurde. Die
hanze Gegend wurde dadurch alarmirt; bis Mittag
beobachtete ich, wie von allen Seiten bewaffnete
Scharen ins Quikuru zogen. In demselben erhob
sich ein wildes Heulen, Schimpfen, Trommeln,
Schießen, das bis zum erfolgten Sturme ohne die
kleinste Unterbrechung anhielt. Die Weiber, die in
der zweiten Nacht in Erwartung des Sturmes sich
meist in Sicherheit brachten, belebten den Muth ihrer
Männer durch unaufhörlichen Chorgesang und
Trommeln.
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Um 6 Uhr ließ ich Dr. Schwesinger mit den
Manyema sprungweise vorgehen und sofort leichte
Gräben (a) ausheben. Als dieser von da aus das
Feuer eröffnete, schob ich das Geschütz unter Unter-
ossizier Weinberger mit den 12 Snahelis auf die
Felsen H. auf denen Feldwebel Fricke mit den
Waganda mittelst Sandsäcken eine Schanze hergesiellt
und sich, wie der Plan zeigt, gesichert hatte.
Unter der vergrößerken Wirkung des Geschützes
machte Dr. Schwesinger den zweien Sprung
(Graben b), gleichzeitig besetzte Mihran Effendi mit
den Wanyamwesi und einigen Sudanesen Graben a.
Um 7 Uhr machte Dr. Schwesinger den leßten
Sprung bis auf 100 Meter, Mihran ging in Gra-
ben b vor. Der Mörser war, indem er seine Las-
fete total zerschlagen hatte, nach fünf Schüssen
unbrauchbar geworden. Ich schickte daher Lazareth=
gehülfen IJurock ans Geschütz, zog Unteroffizier
Weinberger ein und ließ ihn mit den 22 neuen
Leuten Stelle c einnehmen, da ein größerer Schwarm
der Feinde sich auf der rechten Flanke zeigte. Um
7 ¼/ Uhr ließ ich die 80 Leute der Sultanin Stelle A
einnehmen, wo sie sich vollständig eingruben, Mihran
Essendis Stellung (B) verstärken und erweitern, wo-
bei ich mit den Sudanesen im Graben a vorging
und das Feuer aufnahm. Zu meinem Erstaunen
fand ich hier etwa ein Dutzend der Rekruten vor,
die sich von den weiteren Sprüngen gedrückt hatten.
Um 7½ Uhr ging ich mit allen bei mir Be-
findlichen sprungweise nach Stellung B, welche ich
nach kurzem Ausruhen in der Weise, wie der Plan
zeigt, auszuheben begann. Ein scharfer Kugelhagel
kam unaufhörlich aus dem Quikuru, die Gräben
waren aber schon so weit gediehen, daß dem schlecht
gezielten Feuer nur noch Kopfscheibe geboten war.
Feldwebel Fricke meldete gegen 2½ Uhr nachmittags,
daß nach seiner Schätzung 500 bis 600 Feinde sich
an seiner linken Flanke sammelten; ich besahl nun
die Räumung von Stellung H. da ich den Waganda
allein nicht traute. Von Unteroffizier Weinberger
erhielt ich die gleiche Meldung bezüglich seiner rechten
Flanke. Im Norden zeigten sich größere Haufen
Bewasffneter auf den Hügeln Kwiharas. Bald
nahmen wir auch einen Araber zu Esel darunter
wahr. Ich schickte den Nyassoleuten den Befehl,
Stellung A zu halten (sie waren aber schon davon-
gekrochen), und zog Unteroffizier Weinberger mit
seiner Abtheilung ein. Plötlich strömten dichte
Haufen Bewassneter von allen Seiten und aus
dem Quikurn auf uns zu, die sich schnell zu langen
Schüßenlinien entwickelten und, mit dem Quikurn
einen geschlossenen Ring um uns bildend, in rasendem
Laufe bis auf etwa 150 Meter näherten, von wo
aus sie ein heftiges Feuer eröffneten. Etwa 250
Meter hinterihnen zeigten sich regellose Haufen. Unserer-
seits wurde noch nicht geschossen. Ich bemerkte in einer
etwasverdeckten Niederung, 60 Metervor meinem rechten
Flügel, etwa 200 Speerträger im Grase kauernd,