Full text: Deutsches Kolonialblatt. IV. Jahrgang, 1893. (4)

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Bekleidung, Wohnung und Unterricht. Zugleich 
werden sie im Landbau und in nüßlichen Hand- 
werken unterwiesen. Die Mission hat die Absicht, 
aus den verschiedenen Inseln des Bismarck-Archipels 
Schüler heranzuziehen, um diese dann nach erfolgter 
Ausbildung in deren Heimath zu entsenden, um dort 
die Saat der Civilisation und Gesittung auszustreuen. 
Neben dieser neuen Centralstation besteht noch, acht 
Stunden von dieser entfernt, die ällere Wlawollo. 
Das deutsche Missionshaus der Missionare vom hei- 
ligen Herzen Jesu befindet sich in Salzburg. 
  
Dem Jahresberichte, erstattet in der General- 
versammlung der Evangelischen Missions- 
gesellschaft für Deutsch-Ostafrika, entnehmen 
wir den folgenden kurzen Auszug über die bisherige 
Missionsthätigkeit: 
Von Dar-es-Salüm aus hat Missionar Greiner 
zu Anfang des Jahres eine Reise in das Innere von 
Usaramo unternommen, um einen Platz ausfindig zu 
machen, der zur Anlage einer neuen Station geeignet 
wäre. Nachdem er sich für Kisserawe entschlossen 
hatte, verließ er am 22. März mit seiner Frau und 
Bruder Gerdes Dar-es-Saläm, um die Missions= 
station Hoffnungshöhe zu gründen. 
Am Krankenhanse sind einige bauliche Neuerungen 
erforderlich. So verlangt der Arzt ein Isolirhaus, 
damit beim Ausbruch ansteckender Krankheiten nicht 
das Krankenhaus selbst benutßztt werden muß. Durch- 
schnittlich haben im Monat 15 Kranke Aufnahme 
gesunden, von denen der größere Theil als geheilt 
entlassen werden konnte. 
Am 3. Juli fand in Dar-zes-Saläm die Konferenz 
der Missionsgeschwister statt, an welcher Pastor 
Worms, die Missionare Greiner, Kraemer, 
Johaussen, Becker und Göttmann, die Diakonen 
Höner und Klein und die Diakonissen Friederike 
Schütte, Ida Siebel und Johanna Roggenkamp 
theilnahmen. 
Noch bevor das Jahr zu Ende ging, mußte 
Schwester Friederike Schütte zurückkehren, um ihre 
angegriffene Gesundheit wieder herzustellen. Durch 
Fürsorge des Mutterhauses Sarepta wurde ihr zu- 
nächst in Nizza ein Plätchen bereitet, an dem sie 
Erholung sand. Am Schlusse des Jahres standen 
in der Arbeit in Dar-es-Saläm Pastor Worms, 
die Diakonen Höner, Brockmeyer und Klein und 
die Diakonisse Johanna Roggenkamp. 
In Tanga übernahm Bruder Kraemer neben 
der Arbeit, welche auf der Station gethan wurde, 
die Aufgabe, den Wadigo der umliegenden Dörser 
das Evangelium zu verkündigen. Abgesehen von dem 
Widerstreben, welches ihm in Jadje entgegentrat und 
die weitere Arbeit daselbst hinderte, fand er bei 
diesem Volke eine offene Thür. Die Abreise der Ge- 
schwister Kraemer ließ freilich manches Werk un- 
beendigt; allein die Brüder Johanssen und Becker, 
welche hier nach Kraemers Weggang in die Arbeit 
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.Laben Araber und Indier Acht. 
  
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eintraten, fanden doch die Wege zu den Wadigo 
schon aufgethan, so daß sie die Arbeit unter ihnen 
fortsetzen konnten. In der Stadt wurde unter Be- 
nutzng der Schnorrschen biblischen Bilder das Evan- 
gelium verkündigt, und ohne die Predigt zu stören, 
Diese Thätigkeit 
erhielt ihren Abschluß, als Bruder Johanssen, 
nachdem er Bruder Becker in die Arbeit eingeführt 
hatte, nach Hohenfriedeberg zurückkehrte. Wohl trat 
Bruder Holst von Hohenfriedeberg dem Bruder 
Becker zur Seite; aber in der eigentlichen Missions- 
arbeit konnte er ihm keine Hülfe bringen, da ihm 
nur die Arbeiten auf der Schamba oblagen. Zu 
Ende des Jahres verließ er den Dienst der Mission. 
Bruder Becker hatte mit seiner Tante Schwesler 
Ida die Erziehung der vom Govuvernement über- 
wiesenen Frauen und Kinder, 30 an Zahl, welche 
der Sklaverei entrissen worden waren, übernommen. 
Dieselben, von den verschiedensten Volksstämmen, 
redeten in den verschiedensten Dialekten, und es war 
bei der anfangs noch mangelhaften Keuntniß des 
Kisnaheli nicht leicht, diese wahrhaft babylonische 
Sprachverwirrung zu lösen. Doch haben sie in der 
Arbeit an ihren Pflegebefohlenen schöne Erfolge sehen 
dürsen. Es haben sich Freunde gefunden, welche die 
Kosten für die Erziehung einiger Kinder aufzubringen 
bemüht sind. 
Auf der Station Tanga fand die erste Taufe 
statt. Am 24. April wurde hier der frühere Sklaven- 
knabe Koba getauft und erhielt den Namen Michael, 
weil die Michaelsgemeinschaft in Berlin die Mittel 
aufgebracht hatte, ihn aus der Sklaverei loszukaufen. 
Am Schlusse des Jahres standen in Tanga Mis- 
sionar Becker und Diakonisse Ida Siebel. 
Auch in Hohenfriedeberg haben im vergan- 
genen Jahre Taufen stattgefunden. 
Da es in der Absicht des Vorstandes lag, die 
Arbeit in Usambara auszudehnen, so machte Bruder 
Johanssen einige Reisen, um einen zur Anlage 
einer Station geeigneten Platz zu suchen. In der 
alten Königsstadt Wuga wurde er zwar mit seinem 
Anerbieten, dem Volke Gottes Wort zu bringen, 
schnöde abgewiesen, dagegen sprachen die Bewohner 
von Mtai und Miili die Bitte aus, in Gottes Wort 
unterwiesen zu werden. 
Auch die jüngste Station Hoffnungshöhe bei 
Kisarawe hat sich unter der Arbeit der dortigen 
Glaubensboten gut entwickelt. 
Ueber die Verschmelzung der Bayerischen und 
Leipziger Missionsgesellschaft berichtet das 
Nürnberger Missionsblatt Folgendes: 
Am 12. Dezember v. Is. kam zwischen der baye- 
rischen und Leipziger Missionsgesellschaft ein Vertrag 
zu Stande, nach welchem die Wakamba-Mission der 
Leipziger Mission unter solgenden Bedingungen über- 
geben wird:
	        
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