Deckung der Gefangenen und des Viehes unbedingt
nothwendigen, gegen eine stark besetzte Höhe mit
Hurrah zum Sturm vor und vertrieb den Gegner
aus dieser Stellung.
Derselbe hielt sich von da ab entfernter von der
Abtheilung, konnte aber des unũbersichtlichen Geländes
wegen noch nicht gänzlich verjagt werden.
Nunmehr war bei sehr langsamem Marsche ein
kahler Hügel, seitwärts des Weges gelegen, erreicht,
welcher von uns bestiegen wurde. Von hier aus
konnte man nun die in einzelnen Trupps in Mtama
und in den Büschen der Berghänge weithin schwär-
menden Gegner einsehen. Durch erfolgreich ab-
gegebenes Feuer wurden sie zum Stehen und nach
kurzem Widerstande zur allgemeinen Flucht gezwungen.
Noch weilhin wurden sie mit Feuer verfolgt. Nach
einstündiger Daner war das Gesecht zu Ende.
Gegen 12 Uhr mittags erreichte die Expedition
wieder Kitangi.
Verwundel sind auf unserer Seite:
Suaheli-Asikari Sengo (Schuß in die linke
Wade mit vergiftetem Pfeil, doch nicht lebens-
gefährlich).
Snaheli-Asikari Klusa (Gewehrschuß durch
den linken Oberschenkel)
Vom Gegner sind viele Leule gefallen.
Gesangen wurden 20 Leute. 10 trausport-
unsähige (Greise und Kinder) wurden freigelassen,
3 Männer, welche am daraussolgenden Tage Flucht-
versuche machten, wurden erschossen.
Erbentet sind: 30 Ninder, 100 Ziegen,
wehre.
Die Askaris benahmen sich sehr gut und voll-
zan meine Besehle mit Pünktlichkeit und großer
Ruhe.
6 Ge-
Der Jabresbericht des deutschen FKrauenvereins für
Rrankenpflege in den Nolonien für 1892/93
wirft einen Rückblick auf die Gesammtthätigkeit des
Vereins während der fünf Jahre seines Bestehens.
Wir entnehmen demselben Folgendes:
Es war am 30. April 1888, daß in einer Haupt-
versammlung des nationalen Frauenbundes die Saßun-
gen des Bundes grundlegend verändert, in den Zwecken
beschränkt und damit die Durchführung thatkrästiger,
positiver Leistungen ermöglicht wurde. Mit der
Annahme dieser neuen Sabungen war gleichzeitig
auch die Annahme des neuen Namens „Deutscher
Frauenverein für Krankenpflege in den
Kolonien“ verbunden, und deshalb ist das Beslehen
desselben von diesem Zeitpunkt ab zu rechnen.
Nach diesen einleitenden Schritten wurde im
August 1888 der erste Aufruf zum Eintrikt in den
Verein erlassen, und vom Vorslande, kraft des ihm
gemäß Absah 1 des § 11 der Satzungen zuslehenden
Rechtes, folgende Damen und Herren nach und nach
zugewählt:
311
Frau Landgerichtspräsident Brükner, Chemnih,
Frau Gräfin Douglas,
Frau Geheime Kommerzienrath v. Hansemann,
Herr Staatssekretär a. D., Wirklicher Geheime Rath
Herzog, Exrcellenz.
Herr Wirklicher Geheime Ober-Regierungsrath
Körte,
Herr Bankier W. v. Krause jun.,
Frau Gräfin v. Mirbach-Sorgquitten,
Frau Gräsin Monts, Excellenz,
Frau Regierungspräsident v. Neefe, Potsdam,
Frau Generalagent Strandes, Sansibar.
Der so bis auf 21 Micglieder vervollständigte
Vorstand schritt nuun im November 1888 zur Ver-
theilung der Vorstandsämter, und zwar wurden
gewählt:
1. Vorsitzende: Frau Gräfin Monts, Excellenz,
Stellvertreterin: Frau Ministerialdirektor Sachse,
Schriftführer: Herr Assessor Angerer,
Stellvertreterin: Fräulein Müseler,
Schatzmeister: Herr v. Krause jun.,
Stellvertreter: Herr Ingenicur Woelfer.
Diese Aemter sind von vier Hauptversammlungen
in denselben Händen belassen worden, was als ein
ehrenvolles Zeugniß anzusehen ist, daß die betretenen
Wege sich der Zustimmung des Gesammtvereins er-
freuen.
Seit dem 1. Oktober 1889 giebt der Vorsland
eine monatliche Zeitschrift: „Unter dem rothen Kreuz“
heraus, die zu einem einflußreichen Miltel geworden
ist, ein inniges Zusammenarbeiten zwischen Vorstand
und Mitgliedern zu ermöglichen, den Verein zu kräf-
tigen und seine Erfolge vorzubereiten.
Die Mitgliederzahl betrug listenmäßig den 30. April
1888 345, aber bald nach der beschlossenen Neu-
ordnung verminderte sich die Zahl so, daß im Sommer
1888 kaum 250 Mitglieder geblieben waren. Diese
Zahl erhöhte sich 1889 auf 711, 1890 auf 900,
1891 auf 1038, 1892 auf 1200 und beträgt 1893
1300
Was die Verwendung von Schwestern betrifft, so
übernahm der Verein vom Frauenbunde eine Schwester
Bertha Wilke, welche in Dar-es-Saläm, später in
Sansibar wirkte; danach wurden von demselben fol-
gende Schwestern angestellt und hinausgesendet:
Auguste Herpber von der evang. Missionsgesellschaft,
Antonie Bäumler vom Schwesternverbande vom
rothen Kreuz,
Katharina Baekermann
Auguste Thileke
Amalie Steins
Lilly Gräfin Pückler-Limpurg
Benedicte Feldmys
Erna Mutzel
Lies Bader
Hedwig Saul " sreiwillige, keinem Schwestern-
Mathilde Knigge 4 angehörige, geprüste
aus dem
Clementinenhaus
zu Hannover,
Emma Kubanke Krankenpflegerinnen,