— 321 —
den benachbarten vortue-
sischen Besibungen für 852 496 Fres.
Deutschland = 206 597
Englaud 825830
Frankreich 16 063
Es zeigt sich hiernach gegenüber dem Vorjahre
eine wesentliche Zunahme der Ausfuhr nach Belgien
(von 1514 175 Fres. auf 2 949 150 Frcs.), da-
gegen eine sehr bedeutende Abnahme der Ausfuhr
nach den Niederlanden (von 6 448 353 Frcs. auf
2501 536 Frcs.).
Ueber die Ausfuhr der hauptsächlichsten Erzeug-
nisse ist Folgendes zu bemerken
Kaffee: 216 937 kg im Verthe von 309 786
Frcs., durchweg aus den vortugiesischen Nachbar-
besitzungen stammend. Bei diesem Produkt ist gegen
das Vorjahr eine erhebliche Abnahme ersichtlich.
Kautschuk: 460 399 kg im Werthe von
1 841 596 Frcs., davon 156 339 kg aus dem Kongo-
staate stammend. Während hier eine geringe Ab-
nahme der Gesammtausfuhr stattgefunden hat, zeigt
sich auf der anderen Seite eine Zunahme der Aus-
fuhr des aus dem Kongostaat selbst stammenden
Erzeugnisses.
Kopal: 47 210 kg im Werthe von 13578 Frcs.,
meist aus den portugiesischen Besihungen stammend
und ungefähr dem Vorjahre entsprechend.
Palmöl: 1194 190 kg im Werthe von 569 628
Frcs., davon 906 295 kg aus dem Kongostaate
stammend, das Uebrige aus den benachbarten portu-
giesischen Besibungen. Die Ausfuhr im Vorjahre
war nicht unerheblich höher.
Palmnüsse: 3799 094 kg im Werthe von
839 600 Frcs., davon 3 064747 kg aus dem
Kongostaat, das Uebrige meist aus den benachbarten
portugiesischen Besitzungen. Gegen das Vorjahr zeigt
sich eine recht bedeutende Abnahme.
Elfenbein: 195 291 kg im Werthe von
9 905 820 Frcs., davon 186 521 kg aus dem
Kongostaate, und zwar fast durchweg vom oberen
Kongo stammend. Es zeigt sich eine Zunahme von
etwa 30000 kg gegen das Vorjahr.
In kleineren Mengen wurden ausgeführt Erd-
nüsse, Sesam, Orseille, Nocon, Baumwolle, Pflanzen-
sasern, Bohnen, Kolanüsse, Häute, Piassava.
Für die Zeit vom 9. Mai, dem Tage, mit
welchem die Erhebung von Einfuhrzöllen in Kraft
getreten ist, bis Ende 1892 liegt nunmehr auch eine
Einfuhrstatistik vor. Danach wurden innerhalb des
gedachten Zeitraumes für 5 679 195 Fres. Waaren
eingeführt, davon 4 984 455, welche für das Gebiet
des Kongoslaates bestimmt waren. An der Gesammt-
einfuhr sind betheiligt: Belgien mit 1973 540 Frcs.,
England mit 1 616 684 Frcs., die Niederlande mit
781711 Fres., Deutschland mit 711 328 Frcs.,
Portugal mit 177 650 Fres., die portugiesischen
Nachbarbesitzungen mit 184 610 Fres.
Wissenschaftliche Station am Kilimandjaro.
Der Botaniker Dr. Volkens, der Geologe Dr. Lent
und der Forstassessor Wiener sind am 31. März
d. Is. auf der Marangustation am Kilimandjaro
eingetroffen und haben vorläufig in dem Hause
des vorübergehend abwesenden Arztes Dr. Brehmer
Unterkunft gefunden. Sie sind zunächst an den
Bau eines neuen Hauses, elwa ½ Stunde aufwärts
von der Station, gegangen, der von 20 Arbeitern
betrieben und thunlichst beschleunigt wird; das Holz
und Bindematerial wird von dem Häupkling Mareale
geliefert. Man hoffte das Haus Anfang Juni be-
ziehen und dann mit den wissenschaftlichen Arbeiten
beginnen zu können.
Noutenaufnahmen in Ostafrika.
Der Kompagnieführer Ramsay hat anläßlich einer
im März bezw. Anfang April nach Kisaki sowie
von dort nach Uruguro und zurück unternommenen
Expedition ausführliche Itinerare und Wegeskizzen
ausfgenommen, sowie mehrfache astronomische Be-
obachtungen gemacht. Da den Offizieren der ost-
afrikanischen Schutztruppe nicht selten Gelegenheit
gegeben ist, sich vor ihrer Entsendung unter Anderem
auch mit Bezug auf diese für die Kartographie des
Schutzgebietes so wichtige Thätigkeit vorzubereiten,
so steht zu hoffen, daß derartige verdienstvolle Ar-
beiten bald zahlreicher eingehen werden.
Gravenreutb--Denkmal.
Nach der Veröffentlichung in Nr. 6 dieses
Blattes vom 15. März d. Is. waren die Arbeiten
für die Herstellung des Gravenreuth-Denkmals bereits
so weit vorgeschritten, daß die Vollendung desselben
im Laufe des Sommers zu erwarten stand. Nun-
mehr ist auch der Löwe in Bronze fertiggestellt.
Das Postament sieht in kurzer Zeit der Vollendung
entgegen. Das ganze Denkmal wird gegen Mitte
Juli von Herrn Professor v. Miller in München
hergestellt sein und alsdann zur Verschiffung nach
Kamerun gelangen. Schon jetzt kann hervorgehoben
werden, daß das Denkmal einen durchaus würdigen
und imposanten Eindruck macht.
Beitritt des britischen protektorats Betschuanaland zur
südafrikanischen Sollunion.“)
Der südafrikanischen Zollmion, der die englische
Kronkolonie Betschuanaland bereits angehört, soll
am 1. Juli d. Is. auch das Protektorat Betschuana-
land beitreten.
) Lergl. D. Kol. V. 1802, S. 548.