Pfund Kopra
1. Januar 1891 bis 1. Januar i bis
31. Dezember 1891. 31. März
Jaluit 480 414 520 10%
Killi 12 896 9 609
Namerik. 186 745 302 309
Ebon 559 491 647 402
Ailinglablab 366 691 671773
Milll 345 757 424 036
Mediit 46 934 69 473
Likiee 88 552 96 804
Maloelab 120 636 127779
Aur. 58 352 84 013
Arno 542 970 930 319
Majern. 527.220 710 362
Naur 321 506 712 407
Providence 54 238 115 152
Zusammen 3712 402 5 422 345
Wenngleich nun die leßztere Kolonne fünf Viertel-
jahre und die vorhergehende nur ein volles Jahr
umfaßt, so ist dennoch ein Steigen der Produktion
im verflossenen Berichtsjahre unverkennbar. Setzt
man das eine Fünftel mehr von der Produktion im
Jahre 1892/93 ab, so ergiebt sich für das Jahr 1892
immer noch ein Mehr von über 500 000 Pfund.
Die jährlich von den verschiedenen Inseln ge-
lieferte Kopramenge ist auch in Zukunft noch einer
bedeutenden Vermehrung fähig, da alle diese Inseln
erst zum kleinsten Theile mit Kokospalmen be-
standen sind.
Von weiteren Exportprodukten sind noch zu er-
wähnen: Perlmuttermuschelschalen, Haifischslossen und
Haifischhäute und Schildpatt.
Alle diese Artikel jedoch werden in dem Bezirke
des Schutzgebietes nur in geringen Mengen ge-
sammelt und die von der Jaluit-Gesellschaft von
diesen Produkten exportirten Quantitälen sind der
Hauptsache nach von den Karolinen= und den Gilbert-
inseln geliefert.
Insbesondere kommen Perlmuscheln, deren Schale
das Perlmutter liesert, zwar vor, sind jedoch zu
wenig zahlreich und zerstreut, um ein regelmäßiges
Tauchen danach bezahlt zu machen. Außerdem
dürften wirklich geübte Taucher unter den Ein-
geborenen höchst selten sein.
Trepang (getrocknete und geräucherte Holo-
thurien), der von den Karolinen immer noch in er-
wähnenswerthen Mengen zur Verschiffung kommt,
wird innerhalb des Schutgebietes nicht gewonnen.
Ebenso wie aus dem Trepang werden auch aus den
Haifischflossen chinesische Spezialgerichte hergestellt,
die, wie von Kennern versichert wird, durchaus
schmackhaft sind. Die auf den Inseln des Schutz
gebietes hier und da wachsende Ricinusstaude, sowie
die Arrow-root-Pflanze liefern keine Exportprodukte.
Für die Arrow-root-Pflanze, die am besten in gutem,
seuchtem, tiefgründigem Boden gedeiht, fehlen gerade
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diese Vorbedingungen. Sie wird daher auch nur
spärlich gepflanzt, während sie z. B. in Samoa mit
ein Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung bildet.
Als Hauptnahrungsmittel hier sind dagegen nächst
den Produkten der Kokosnuß die Frucht des Pan-
danus (Pandanus odoratissimus) und die Brot-
frucht zu betrachten. Die Pandanusfrucht enthält
einen außerordentlich zuckerreichen Saft und darf
eigentlich bei keiner Eingeborenenmahlzeit fehlen.
Doch liefert nur ein Theil der überall verbreiteten
Bäume ein brauchbares Produkt, während die übrigen
ungenießbare, zucker= und saftlose Früchte tragen.
Aehnlich verhält es sich mit dem Brokfruchtbaum,
d. h. auch hier giebt es verschiedene Varietäten, die
eine mehr oder weniger eßbare Frucht zur Reife
bringen. Körnerfrüchte fehlen gänzlich.
Handel.
Die im Schutgebiete ansässigen Handelsfirmen
führten in den Hafen von Jaluit in der Zeit vom
1. Januar 1892 bis 31. März 1893 an Waaren
insgesammt für 358 000 Mark ein.
Der Werth der Gesammtausfuhr (wobei die
Produkte der Gilbert--Inseln einbegriffen sind) betrug
495 121 Mark.
Exporlirt wurden in dem genannten Zeitraum
an Kopra 6 163 473 Pfund und zwar wurden
verschifft:
nach Hamburg 919725 Pfund se
Lissabon= 3 764 704 --
San Francisco 420 000 -
-Sydney. 1 059 046 -
Zusammen 6 163 475 Pfund Kopra.
Diese Ziffern beziehen sich nur auf die Ein= und
Ausfuhr in dem Hafen von Jaluit. In dem ge-
sammten Handelsgebiete der Firmen, wozu außer
den Gilbert-Inseln auch die Karolinen gehören, war
der Umsatz naturgemäß größer.
Im Allgemeinen war das Geschäft in der vor-
liegenden Berichtszeit ein gutes, da die Kopraernte
eine reichliche war. Der Grund hierfür mag darin zu
suchen sein, daß die vorhergehenden Jahre sich durch
grose Trockenheit ausgezeichnet hatten und die Bäume
daher die ganze Zeit lang ein mehr oder minder
großes Ruhestadium genossen. Als dann in den
letzten Jahren auch hier Regen in Hülle und Fülle
fiel, konnten die erholten und gekräftigten Palmen
um so reichlicher produziren.
Schiffsverkehr.
Die Zahl der in dem vorliegenden Berichtszeit-
raume ein= und ausgelaufenen Kauffahrteischiffe be-
trug:
23 mit 79 Einklarirungen und 10 656 Reg. Tons
gegen
24 mit 75 Einklarirungen und 9 535 Reg. Tons
im Vorjahre.