Full text: Deutsches Kolonialblatt. IV. Jahrgang, 1893. (4)

einer im östlichsten Theil der Lagune bemerkt. Ge- 
ankert wurde vor der Insel Oahu, einer kleinen, an 
der Ostseite gelegenen Insel auf 39 Meter Wassertiefe. 
Am 23. November wurde die Lagune von Mille 
wiederum durch die Port-Rhein-Passage verlassen und 
Kurs auf Nauru (Pleasant Island) gesetzt, wo der 
Kreuzer am 26. November morgens eintraf. 
Am 27. November nachmittags verließ S. M. 
Krzr. „Sperber“ Nauru, um nach Ebon und Na- 
murik zu gehen. Am 30. November morgens wurde 
bei der Insel Namurik gestoppt, am Nachmittage 
desselben Tages die Rhede wieder verlassen und 
Kurs auf Jaluit gesetzt, wo der Kreuzer am 1. De- 
zember morgens eintraf. 
Das Wetter war während der Rundreise durch 
die Marshallinseln gut. 
Reise von Jaluit nach Matupi. Am 10. De- 
zember 1892 morgens verließ S. M. Krzr. „Sperber“ 
Jaluit, passirte am 16. Dezember die Insel Sir 
Charles Hardy und traf am nächsten Tage in der 
Blanchebai ein. 
Das Wetter war während der Reise fast be- 
ständig gut. - . 
ReifcvonHerbertshöhIsachKaiserWil- 
helmsland und durch den Bismarckarchipel. 
Am 28. Dezember verließ S. M. Krzr. „Sperber“ 
die Blanchebai, um nach Neu-Guinea zu gehen. Unter- 
wegs sollte die Wide= oder Spaciousbucht rekognos- 
zirt werden. Es wurde zu dem Zweck an der Ost- 
küste von Neu-Pommern entlang gedampft und irgend 
welche Gefahren dabei nicht bemerkt. 
Die Bucht ist von niedrigen, zum Theil stark 
bewaldeten Ufern eingeschlossen, nur in dem west- 
lichen und südlichen Theil treten die Bäumeetwas zurück, 
undhierfindetsichein etwa 50 Meter breiter Sandstrand. 
In den westlichen Theil münden zwei Flüsse, von 
denen der nördlichere, Heury Reid-Fluß, etwa 
50 Meter breit, der südlichere, Powellsluß, elwa 
100 Meter breit ist und welche beide schon kurz vor 
der Mündung gutes, frisches Wasser enthalten. Der 
Strand ist fast vollständig frei von vorgelagerten 
NRiffen, nur an der Nordseite zieht sich vom Henry- 
Reid-Fluß bis zur Tonguespite ein Korallenriff hin, 
das bei Letterer seine größte Breite von etwa 
60 Meter erreicht und dann bis auf 20 Meter 
zurücktritt. Südlich vom Powellfluß ist eine Landung 
selbst mit tiesgehenden Booten gut ausführbar. Sand- 
strand sowie 4 Meter tiefes Wasser bis unmittelbar 
vor dem Strande lassen ein direktes Auffahren auf 
den Strand mit schweren Booten zu. Dagegen ist 
beim Landen mit Booten zwischen beiden Flußmün- 
dungen sowie beim Einlaufen in Letztere Vorsicht 
geboten, da zahlreiche Baumstämme sowohl vor dem 
Strande lagern als auch im Boden stecken, die des 
gelblichen Flußwassers wegen nicht sichtbar sind und 
Booten daher gefährlich werden können. 
. M. Krzr. „Sperber“ ankerte hinter Tonguc- 
Spitze in 28 Meter Wassertiefe. Dieser Theil der 
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Bucht dürfte auch gegen Südostwind gut geschüctzt 
sein. Die Bucht ist wenig bewohnt, nur an dem 
südlichen Ufer und auf der Browninsel wurden Ein- 
geborene angetroffen. 
Am 2. Januar d. Is. wurde die Heury Reid- 
bai verlassen, um die Reise nach Kaiser Wilhelms- 
land anzutreten, und an der Südseite der Widebucht 
bis Kap Oxford an der Küste entlang gedanuyft. 
Durch Peilungen, Abstandsbestimmungen und Ab- 
laufen von Distanzen wurden auch hier die Konturen 
der Küsie festgestellt. 
Gefahren irgend welcher Art wurden auf dieser 
Fahrt außer dem bereits bekannten, nördlich von 
Returu Point gelegenen Stein nicht bemerkt. 
Auf der Fahrt nach Friedrich-Wilhelmshafen war 
das Wetter anfangs gut. Es wurden zuerst Stillen 
angetroffen, später bei Annäherung an Kaiser Wil- 
helmsland kam Nordwestwind durch und stellte sich 
Regen ein, der auch bis zum Verlassen der Küste 
anhielt. Die Dalmann-Einfahrt ist jetzt durch ein 
hellgraues, mit Wellblechdach versehenes Haus, das 
auf der vor der Einfahrt liegenden Eichstaedt-Insel 
erbaut ist, gut erkennbar. — 
Am nächsten Tage wurde die Rhede von Friedrich- 
Wilhelmshafen verlassen und nach den Admiralitäts- 
Inseln gedampft. 
Das Wetter war bis auf etwa 30 Sm. von der 
Küste noch regnerisch, wurde dann aber klar. Es 
wurden nur Stillen angetroffen. Vormittags kamen 
Sabben Rocks, die übrigens bewaldete Inseln sind, 
in Sicht, und wurde dabei durch Observation fest- 
gestellt, daß dieselben 3,5 Sm. westlicher liegen, als 
sie in der Karte Tit. X Nr. 163/88 angegeben sind. 
In der Sailing Dirertion, Pacific Islands, Vol. 1 
(Western Group 1890) sind übrigens weder die 
Sabben Rocks noch Western Islands erwähnt, 
während sie im Findlay Bd. XII: 1, Seite 898 
aufgeführt sind. 
Es wurde nach Nares Harbour gedampft und 
dort auf 30 Meter Wassertiefe geankert. Am näch- 
sien Mittage wurde Nares Harbour wieder verlassen, 
um nach den Fead= (Abgarris-) Inseln zu gehen. 
Es wurde in etwa 0,5 bis 1 Sm. von dem äußeren 
Riff der großen Admiralitäts-Insel nach Westen ge- 
dampft und Gefahren dabei nicht bemerkt. Zwischen 
der 6. und 7. und 7. und 8. Insel, von Nares Har- 
bour aus gerechnet, scheinen Passagen zu sein. Am 
9. Januar d. Is. morgens kam die Jusel St. Mat- 
thias in Sicht und um 11 Uhr die Küste von Neu- 
Hannover. Das Wetter war regnerisch, und es 
wurden nur Stillen oder leicht veränderliche Winde 
angetroffen. 
Noch an demselben Abend wurden auch die 
Vischer-, Gardner= und San Francisco-Inseln ver- 
lassen, um nach Matupi zurlckzugehen, wo der 
Kreuzer am 13. Januar d. Is. eintraf.
	        
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