für die Truppe ankommen, und glaubt mit den we-
nigen Begleilmannschaften und Ansiedlern ein leichtes
Spiel zu haben.
Zu diesem Zweck hat er am 22. August auf
den von der Bay in das Hinterland führenden
Wegen:
Onanis—Tinkas — Usab,
Tsaobis—Salem,
Tsaobis——Horebis — Salem,
Tsaobis—Pot—Dorstrevier — Modderfontein
—fab.
Rekognoszirungspatrouillen in der Stärke von
20 bis 40 Reitern entsendet und ist selbst mit
70 Reitern und 70 Mam zu Fuß auf letzterem
Wege von einem Engländer Evenson und einem
unter den Hereros lebenden Bastard gesehen worden.
Als Freund der Engländer ließ er Evenson,
nachdem er 3 Ochsen zum Schlachten erhalten, un-
gehindert passiren. Er erzählle dem Engländer,
daß er beabsichtige, den Major v. Frangois mit
seiner Hand voll Leute abzufangen. Damit ihm
Leßterer nicht entgehen könne, habe er alle wichtigen
Wege beseht. Von jetzt ab würde er den Weg
zwischen Walfischbai und Windhoek unsicher machen
und nicht dulden, daß Weiße, Bastards und Hereros
Fracht führen.
Das erste Opfer dieser Drohung ist der Voer
Wiese geworden, der, mit 13 Wagen auf dem Wege
zur Walsischbai begrissen, unversehens am 25. August
von Witbooischen in der Nähe von Horebis plötzlich
überfallen wurde. Leider flüchtete auf die ersten Schüsse
der Holtenkotten der größte Theil des unzuverlässigen
Wagenpersonals und nur wenige Nehoboth-Bastards,
die sich mit ihren Wagen dem Zuge angeschlossen
hatten, setzten sich zur Wehr; sonst würden die
Witbooischen, die nach Aussage des Evenson nur
wenig Munilion bei sich führten (einige nur 5 bis
7 Patronen) einen schweren Stand gehabt haben.
Die Hotlentolten bemächtigten sich der Wagen,
verbrannten dieselben, erbeuteten 321 Treckochsen
und tödteten 14 Farbige. Dem übrigen Theil
(19 Mann), darunter der Voer Wiese, gpelang es,
nach Tsaobis zu entkommen. Schwer verwundet
wurde der älteste Sohn des Häuptlings von Rehoboth,
Cornelius van Wyk. Von den verbrannten Wagen
und geraubten Ochsen gehörten dem Boer Wiese
4 Wagen und 160 Ochsen, dem Engländer Tew
60 Ochsen, das Uebrige den Bastards von Rehoboth,
welche demnach den Hauptschaden tragen.
Wie sehr dieser Verlust auch zu bedauern ist,
so wird er andererseits die Bastards, die bis dahin
nur laue Bundesgenossen waren, ganz auf unsere
Seile treiben. In der That ist die Aufregung
in Rehoboth über den Verlust an Menschen,
Wagen und Treckvieh eine hroße. Der Häuptling
ist untrösllich über die schwere Verwundung
seines Sohnes und scheint weitgehende Maßregeln
für den nächsten Zug gegen Witbooi zu treffen.
So hat er das von Hendrik Witbooi aus
Hoachanas vertriebene Rothe Volk, ebenso wie
die Hereros zur Theilnahme an Witboois Ver-
nichtung aufgefordert und mich gebeten, die Bastards
von unserem demnächstigen Aufbruch gegen Witbooi
zu benachrichtigen.
Einer später eintreffenden Meldung aus Tsaobis
zufolge sind am 28. August 4 Wagen des Bastards
Hans Benkes, welcher mit Fracht für Schmerenbeck
(Windhoek) von der Bai kam, den Witbocoischen
zwischen Diepdal und Horebis in die Hände ge-
fallen. Dieselben haben 3 Wagen verbrannt, das
ganze Personal mit Ausnahme von zwei Jungen
denen es zu flüchten gelang, getödtet und etwa
80 Ochsen erbentet. Einen Wagen haben die Hotten-
totten mit der hauptsächlichsten Fracht nach ihrem
zur Zeit noch unbekannten Lager geschickt.
Major v. Frangois ist von der Station Tsaobis
durch einen Bergdamara über die Vorfälle am
25. v. Ms. benachrichtigt worden.
Rus dem Bereiche der Wissivnen und
der RAnkisklaverei-Bewegung.
Die Baseler Missionsgesellschaft hat in Kamerun
erfreuliche Fortschritte zu verzeichnen.
Neugegründet wurde die Station Lobethal im
Lande der Mulimba und Bakoko. Die Missionare
mußten dieselbe zwar zeitweilig im Verlaufe der
Bakoko-Unruhen verlassen, sind aber nach Herstellung
der Ordnung wieder zurückgekehrt. Die Mulimba
sollen dem Christenthum zugänglicher sein als die
Bakoko. Herr Schuler berichtet folgendermaßen.
Es war am 5. Jannar, als wir die hiesige
Station beziehen durften. Ein Obdach bot uns zu-
nächst das neuerbaute Katechistenhaus, in das wir
uns mit einem Theil unserer Arbeiter und dem
jungen Lehrer Soso redlich zu theilen hatten. Große-
Ansprüche in Bezug auf Bequemlichkeit dursten na-
türlich nicht gemacht werden.
Es war alles primitiv eingerichtet, von dem
alten Fenstergitter an, das, auf kleine Lehmwände
gelegt als Herd diente, und dem Backofen daneben,
einer mit Lehm bestrichenen alten Petroleumbüchse,
bis zum „Salontisch“, einer auf zwei leere Kisten
genagelten Thüre. Es ging in Manchem etwas
„buschmannmäßig"“ zu. Nun, im Busch waren wir
ja auch, und unsere Schwarzen stiesen sich nicht
daran, ja sie meinten sogar noch, wir kleideten uns
nobel, wenn auch die Hosen dann und wamn einen
nicht unbemerkbaren Riß hatten oder der Ellbogen
durch den Hemdärmel hinausschaute. Wir hatten
eben nicht immer Zeit zum Flicken.
Die Hauptarbeit war vor Allem der Bau des
Missionshauses, da die ersten Monate des Jahres