Otavigruben.
Die tavigruben liegen in der nördlichen Reihe
der Erhöhungen, welche das Otavigebirge umschließt.
Nach Ankunft Mr. Rogers' wurde ein Schacht von
90 Fuß Tiefe gegraben; obgleich gutes Kupfer ge-
funden worden ist, scheint dies doch nur sporadisch
vorzukommen und keiner eigentlichen Ader anzugehören.
Es ist geschürft worden, um die Ader selbst oder ein
Kupferlager zu finden, das ein größeres ergwerks-
unternehmen lohnen würde. Die Erzproben ergaben:
gser BVlei ilber
#o ous Gwts die Tonne zu
4% 50 — 5
28 50 46,00 14 14
— 63 80 7 1
30,.00 — —
während eine Probe aus dem. Schacht ergab:
Kupfer 39.14 pCt.,
Silber 19,62 pCt. auf die Tonne zu 20 Centner.
Der Werih dieses Metalls wird von Mr. Rogers
auf & 19.14.9 per Tonne geschätzt.
Erzlagerstätte Nr. 2.
Ungefähr 10 Meilen in südöstlicher Richtung
finden sich einige natürliche Höhlungen in dem Kalk-
gestein. Ein Schürfschacht ist 33 Fuß tief gegraben
worden. In dieser Tiefe war soviel Wasser vor-
handen, daß es unmöglich war, den Boden mit den
vorhandenen Mitteln trocken zu legen. Mr. Rogers
giebt folgende Einzelheiten über die dort vorhandene
Lagerstätte:
In der Tiefe von 33 Fuß scheint der Gang
etwa 14 Fuß stark zu sein, die entnommenen Proben
hatten folgendes Ergebniß:
An der einen Stelle des Schachts:
Kupfer 38 pCt. Werth S 16.13.0 p. ton,
Silber 15 or per Tonne 2.7.6 von 20 Cemner;
an einer anderen Stelle:
Kupfer 31 pCt. Werth 2’13.3.6 p. ton,
Silber 13 oz per Tonne 2.1.2 von 20 Centner.
Eine Probesendung von etwa 20 Tonnen ist in
London auf den ungefähren Werth von 350 ge-
schätzt worden.
Weitere Schürfungen sind vorgenommen worden,
mm das Fortlaufen des Lagers festzustellen.
ovomep.
Mit ezug auf das Soomeplager, das sich in
einiger Entfernung von den Otavigruben befindet,
bemerkt Mr. Rogers:
„Das zweite Kupfervorkommen, welches uns ge-
zeigt wurde, befand sich in cinem Gebict, das
Soomep heißt, und war, nach der Zeit des Rittes
zu urtheilen, ungefähr 20 Meilen vor Guaga.
bin im ergbau seit 24 Jahren thätig, habe die
verschiedensten Weltgegenden besucht, nach Mineralien,
old, Silber, Zinn, Kupfer und Blei geschürft, aber
nie in meinem Leben habe ich einen solchen Anblick
wie in oomep gehabt, und ich zweifle daran, daß
30
ich jemals cinen gleichen haben werde."“ Ein. Theil
des oomeplagers erhebt sich in der Längenaus=
dehnung von. 50 bis 60 Fuß und in der Breite
von 20 bis 30 Fuß bis zu 40) Fuß über die Ober-
fläche. Den Grundstock bildet hauptsächlich Quarz,
der von verschiedenen Kupfer= und Bleiadern durch-
zogen wird.
Die Proben ergeben:
K zürfer Blei Silber
5%% oz dwis. die Tonne zu 20 Centner
2. 40 * 10 63,17 -
1,40 65,30 1,17
17.80 35,90 1,16
13,70 40,60 41,10
20|20 38,00 48,13
Ich
Andere Funde.
Zahlreiche kleinere Kupferadern wurden in der
Nähe von obos, Chmuib und Oup gefunden.
Aus den erichten Mr. Rogers“’ geht hervor,
daß die ) ierigkeiten, auf welche die Aufschluß-
arbeiten stoßen, überaus groß sind. Meistentheils
sind die Hügel mit hartem krystallinischen Kalk be-
deckt, der infolge der Witterungseinflüsse zerrissen und
zerklüftet ist. Dazu kommt, daß in den Spalten
Bische mit kurzen gekrümmten Dernen wachsen, und
daß, wo immer si) Boden in der cgenzeit gebildet
hat, viel Gras wächst, jso daß fast jede Felsschicht
dem Biicke verborgen ist.
Ueber Otavi schreibt Mr. Rogers weiter: „Ich
verstehe nun, weshalb verschiedene Karten die Lage
von tavi abweichend angeben. Der Begriff Kupfer
ist seit Langem mit Otavi eng verknüpft. Der eine
Reisende, der durch die Gegend kommt, sieht oder
hört von dem eigentlichen Otavi und zeichnet es. so
ein, ein anderer zieht weiter nördlich, sieht dort Erz-
Ü lager und bezeichnet es gleichfalls als Otavi.“
Die bisherigen Ergebnisse der Expedition lassen
sich etwa dahin zusammenfassen:
DOas bereiste Gebiet besteht größtentheils aus
hartem krystallinischen Kalkstein; ausgedehnte Flächen
dieses Geslteins sind mit Erde oder anderem die Aus-
gehenden verbergenden Material verdeckt. Auf den
meisten sind zwar zahlreiche Kupfervorkommen ge-
sunden und untersucht worden, aber die Frage der
Abbauwürdigkeit kann nur mit viel Zeit, Geld und
Arbeit gelöst werden. ie gewöhnlichen Erze, welche
der Kalksteinfermation eigenthümlich sind, wie Kupfer,
Blei und Eisen, finden sich in den verschiedenen
Vorkommen. Die Kupfer= und Bleierze, die in der
Lagerstätte tavi Nr. 2 und in Soomep gefunden
wurden, können als reichhaltig bezeichnet werden.
In vielen Fällen haben die Proben einen neunnens-
werthen Betrag an Silber ergeben. In den Otavi-
gruben scheinen sich die Kupferlager durch das Kalk.
Ngestein weithin zu verzweigen. Eine erbindung
dieser Kupfervorkommen mit einer oder mehr Adern
oder größeren Lagerstätten hat noch nicht festgestellt
werden können. Die Kupferlagerstätte in dem einen