führte Schlag den Erfolg hatte, den Nimbus der
Unüberwindlichkeit, den Hendrik in den Augen der
Eingeborenen besaß, gründlich zu zerstören und die
wankelmüthigen Bastards endgültig auf unsere Seite
herüberzuziehen, so blieb Witbooi, dem es leider
geglückt war, mit einem Theile seiner Gefolgschaft zu
entfliehen, fortgesetzt ein Gegner von nicht zu unter-
schätzender Gewandtheit und Ausdauer und bildete nach
wie vor eine schwere Gefahr für die Ruhe und Sicher-
heit des Schutzgebietes. Er ist seitdem einem Ent-
scheidungskampf auszuweichen bestrebt gewesen; meh-
rere kleinere Gefechte sind stets für die Truppe sieg-
reich verlaufen und für Witbooi mit gröheren oder
kleineren Verlusten verbunden gewesen. In der Ab-
sicht, die völlige Niederwerfung des Aufstandes nach
Kräften zu beschleunigen, hatte der Führer der Truppe
alsbald nach der Erstürmung von Hornkranz eine
weitere Verstärkung erbeten. Seinem Antrage ent-
sprechend wurde im Juli d. Is. ein Verstärkungs-
kommando, bestehend aus 4 Offizieren und 118 Mann,
nach dem Schutzgebiete entfandt, welches gegen Ende
August an der Swakopmündung eintraf. Es
steht zu hoffen, daß es nunmehr bald gelingen wird,
Hendrik Witbooi endgültig zu befeitigen, und daß
Ruhe und Ordnung im Schutzgebiet soweit sicher-
gestellt wird, daß auf eine Verringerung der Schutz-
truppe ohne Gefährdung des öffentlichen Interesses
Bedacht genommen werden kann. Diese Erwartung
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theilt auch ein militärischer, mit den füdwestafrika-
nischen Verhältnissen aus eigener Anschauung ver-
trauter Sachverständiger, der sich über die weiteren
Aufgaben der Truppe folgendermaßen äußert:
„Aller Voraussicht nach wird die Truppe Anfang
Oktober gegen Witbooi ausgezogen sein. Witbooi,
der durch die vorangegangenen Kämpfe fehr ge-
schwächt ist, wird jedenfalls ausweichen. Die Truppe
wird dann wahrscheinlich Stationen in der Nähe
von Hornkranz besetzen. Nachdem sie auf über
300 Mann verstärkt worden ist, kann sie sich eher
theilen, wie zu Beginn des Zuges. Im freien Felde
werden jetzt 100 Mann überall genügen, um Wit-
booi mit Aussicht auf Erfolg zu schlagen. Möglicher=
weise werden noch mehrere Züge zur völligen Nieder-
werfung Witboois nöthig sein. Ein Gegner, der
dem ernsthaften Gefecht stets ausweicht, schnellere
Beine hat als der Verfolger und überall Platz zum
Ausweichen findet, läßt sich nicht mit einem Schlage
niederwerfen. Daß auch Witbooi noch einige Male
die Stationen und die Wege unsicher machen wird,
ist wahrscheinlich. Zweifellos hat er Zuzüge von
Mannschaften und heimliche Munitionszufuhren aus
dem Süden erhalten. Auf viel Nachschub hat er
aber nicht mehr zu rechnen. Seine endliche Nieder-
werfung ist meiner Meinung nach nicht mehr fern
und bloß die Frage einiger Monate.“