Blätterkohl, Dreienbrunnen, ist wenig aufgegangen,
die wenigen Pflanzen stehen jedoch sehr gut.
Kraut, Erfurter blutrothes frühes Salat-, läßt
in der Entwickelung nichts zu wünschen übrig.
Kopssalat, Winker hellgrüner Butterkopf, gedeiht
sehr gut, nur macht der Kopfsalat keine festen Köpfe,
jedoch sind sämmtliche Blätter sehr zart.
Nadieschen, Non plus ultra, entwickelt sich sehr
rasch und erreicht nach längerem Stehen die Größe
der Rettiche, bleibt dabei aber immer zart im Fleisch.
Wassermelone mit rothem Korn entwickelt
sich
gut.
Sellerie, Erfurter großer weißer Knollen-, gedeiht
gut, macht aber sehr schwer große Knollen.
Zwiebeln, Zittauer Riesen-, sind wenig aufgegangen,
machten bis jetzt keine großen Zwiebeln.
Porce, Winter Erfurter dicker, ist wenig auf-
bepangen jedoch stehen die wenigen Pflanzen gut.
Kohlrabi, Prager, Non plus ultra, gedeiht vor-
züglich und stieht dem in Deutschland gezogenen in
keiner Beziehung nach, ja man kann sagen, er ist hier
zarter als dort.
Spinat, großer rund= und breitblättriger, ist nicht
aufgegangen. Dagegen giebt es hier eine Pflanze,
die einen sehr schmackhaften Spinat liefert, der dem
europäischen in keiner Beziehung nachsteht. Diese
Pflanze sieht dem Amaranthus ähnlich und erreicht
eine Höhe von 1 bis 2 Metern.
Stangenbohnen, Schlachtschwert, gingen sehr gut
aus, ließen dann aber in der Entwickelung nach; lieferten
aber dennoch gute große Früchte. Für die Tropen
würden diese nicht zu empfehlen sein, sondern die
Buschbohnen, früheste Neger und Flageolet rothe
langschotige. Beide Bohnen gedeihen hier sehr gut
und liefern kolossale Erträge.
Mark-Erbsen Dr. Mac Lean und Kneifel-Erbsen
Laxkon Korbfüller, gingen sehr gut auf, aber faulten
kurze Zeit darauf, wahrscheinlich infolge des häufigen
Regens, weg.
Die etwas später ausgesäete Mark-Erbse Tele-
phon hat nicht so viel Regen bekommen und hat jetßt
schon eine Menge kleiner Früchte.
Demselben Schicksal wie die beiden ersteren
Erbsen sind auch Puffbohnen, Erfurter gewöhnliche,
anheim gefallen.
Petersilie, exktra krause, hat sich sehr üppig ent-
wickelt.
Salatrüben, Erfurter lange schwarzrothe, lassen
noch sehr viel zu wünschen übrig.
Blumenkohl, Erfurter Zwerg-, wächst wohl, macht
aber keine Köpfe.
Sommerendivie,
gczeichnet fort.
Birsing. wöchst vorzüglich und liefert kleine, aber
sehr feste Köpfe.
Mehrere andere Sorten genannter Gemüse sind
kürzlich erst ausgesäct worden, und es kann darüber jetzt
noch kein Urtheil gefällt werden, obwohl sie alle gut
aufgegangen sind.
grüne römische, kommen aus-
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Die japanische Klettergurke siegte in jeder Be-
ziehung über alle anderen Sorten. Vermöge ihrer
Eigenschaft, an Stangen emporzuranken, ist sie gegen
die Niederschläge, sei es Regen oder Thau, bedeutend
widerstandsfähiger als die auf der Erde rankenden.
Während die Gurken, Erfurter lange grüne voll-
tragende und Erfurter Schlangen, ein kümmerliches
Dasein fristeten, strotzte jene von Saft und Frische.
An verschiedenen Pflanzen sind 15 und mehr
Früchte abgepflückt worden, außer welchen die Pflanzen
immer noch bis zu 15 kleinen aufweisen konnten.
Als Durchschnittsertrag einer hiesigen Pflanze kaun
man 20 bis 25 Früchte annehmen.
Zum ersten Male wurden Versuche mit Spargel,
Erfurter Riesen-, gemacht. Derselbe ging fünf Tage
nach der Saat auf, und lassen nach dem Verpflanzen
die 600 bis 700 Pflanzen in der Entwickelung nichts
zu wünschen übrig.
Der Boden, auf dem die Futterkränter Luzerne,
Rothllee, Weißklee, Esparseite und Serradella am
20. und 28. Mai 1893 ausgesäet sind, trug als
Vorfrucht Mais. Er wurde tüchtig umgearbeitet
und gelockert. Sämmtliche Saat mit Ausnahme des
Rothklees bekam gleich nach dem Säen einen Regen
und nach sechs Tagen zeigten sich die ersten Spißen
der Luzerne, die sich nach verschiedenen Regen sehr
schnell und sehr üppig entwickelte. Da das sich zu
gleicher Zeit entwickelnde Unkraut zu verschiedenen
Malen mit der Hand ausgejätet wurde, ist die
Luzerne heute fast frei davon. Augenblicklich ist sie
30 bis 40 em hoch, blüht theilweise, hat eine hübsche,
kräftige, dunkelgrüne Farbe und läßt das Beste
hoffen.
Leider kann dieses von den anderen oben ange-
führten Futterkräutern nicht gesagt werden. Vom
Nothklee ist nur ein lleiner Theil ausgegangen, aber
das, was steht, hat ein schönes grünes Aussehen; von
Serradella, Esparselte, Weißklee nichts. Es würde
angebracht sein, diese Versuche im nächsten Jahre
noch einmal zu wiederholen.
Von Feldfrüchten wurden zum ersten Male
Roggen, Bestehorns Riesenstauden, Probsteier Hafer,
Galizischer Sommerweizen, Runkelrüben, Oberndorfer
runde gelbe und runde rothe, und Mammuth und
zwar sämmtlich Anfang Juni ausgesäet, da die Säme-
reien nicht früher eintrafen. Einige Tage nach der
Saat zeigten sich die ersten Spiten vom Getreide
sowohl wie von den Runkelrüben. Alles entwickelte
sich vorzüglich und waren nach vier Wochen an dem
40 bis 50 cm hohen Hafer und dem 30 bis 40 cm
hohen Weizen noch nicht die geringste gelbe Spibe
zu sehen.
Auch der Roggen und die Runkelrüben sehen
sehr gut aus und haben sich die Wurzeln dieser schon
ein wenig verdickt. Wie sich Alles weiter entwickeln
wird und ob nennenswerthe Erträge erzielt werden,
muß abgewartet werden. Jedenfalls wird man gut
thun, seine Hoffnungen nicht zu hoch zu spannen.