Gesellschaft ein besonderes Abkonimen abgeschlossen,
dessen Inhalt bisher nicht bekannt geworden ist.
In den Kreisen der Gesellschaften ist man, wie
man vernimmt, mit der durch das Arrangement mit
dem Staate geschaffenen Lage zufrieden und hofft,
daß ihren Handelsunternehmungen nunmehr die er-
forderliche Rentabilität gesichert ist.
Ueber die Philippinen.
Die offiziellen französischen „Rapports commer-
ciaux“ geben in Nr. 74 eine Uebersicht über die
Gesammtlage der „Philippinen“. Die weitere Ent-
wickelung der Inseln nach der kulturellen und in-
dustriellen Seite hin läßt danach zu wünschen übrig.
Zwar weist die Statistik in den einzelnen Haupt-
zweigen für den Export noch immer eine Zunahme
auf, doch ist der Handel im Ganzen ein mäßiger
gegenüber der außerordentlichen Fruchtbarkeit der
Inseln. So ist die Tabakausfuhr in Blättern im
Jahre 1891 gegen das Vorjahr gestiegen, da-
gegen die der Cigarren bedeutend herabgegangen.
Zucker — dessen Konjunktur im Augenblicke übri-
gens sehr ungünstig ist — ist in demselben Zeit-
raume um 300000 Pikul (1 Pikul = 62 kg)
in die Höhe gegangen, ebenso Manilafaser um
136 000 Ballen; bedeutend gebessert hat sich der
Ertrag des Indigo und der Kopra. Das Alles
will aber eben nicht viel bedeuten, wenn man
daran denkt, daß die Bewirthschaftung infolge
neuer Erfindungen und infolge des gesteigerten Kon-
sums sich intensiver gestaltet hat. Höchst bedenklich
muß es erscheinen, wenn die Ausfuhr des Kaffees
seit dem Jahre 1888 von 107 000 Pikul auf
45 000 Pikul im Jahre 1891 zurückgegangen ist,
und wenn die Thatsache angegeben wird, daß im
Jahre 1873 136 111 Hektar mit Zucker bebaut
waren und im Jahre 1891 nur noch 58779 Hek-
tar. Dazu kommt die Klage über die Unbrauch-
barkeit der Eingeborenen zur Plantagenarbeit und
die infolge dessen auch hier noch nicht gelöste Arbeiter-
frage. Und gerade diesem Umstande ist die Ein-
wirkung auf den Rückgang im Plantagenbau in erster
Linie zuzuschreiben. Es wird dabei in dem Bericht
an den Rückschlag erinnert, den der Plantagenbau
auf den Antillen durch die Aufhebung der Sklaverei
seiner Zeit erlitten hat. Die Neger, einmal frei,
heißt es, arbeilcten überhaupt nicht mehr oder nur
um enorme Preise, bis die Behandlung der Arbeiter-
frage von der Regierung selbst in die Hand ge-
nommen worden sei. Aehulich gehe es jetzt auf den
Philippinen, und auch hier sei im Hinblick auf die
Zukunft dieser Kolonie dringende Hülfe nothwendig.
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Die Einfuhr nach Mombassa
betrug in der Zeit vom 1. September 1891 bis
31. August 1892 insgesammt 205 930 Dollar, wäh-
rend die innerhalb Jahresfrist (vom 18. August 1890
bis 17. August 1891) in das deutsch-ostafrikanische
Schutgebiet eingeführten Waaren etwa das Vierzehn=
fache, 2 820 264 Dollar = etwa 9 Millionen Mark,
wertheten.
Eine Vergleichung einzelner Positionen ergiebt
Folgendes:
Englisches Gebiet. Deutsch- Ostafrika.
Manchester Sheetings] Dollar .
- Kikois 1 rund z3 *
Kangas 56588 15500000| S
- Prints #
Bombay Gamthis 3#
American Drill. 8 460 —
Messing= u. Kupferdraht 66 082 53 413
Eisendraht . 5 546 9369
Venctianische Perlen 5 837 29 8397)
Flacheisen. 397 12 167
Wellblech E 862 23 432
Bauholz 4512 53277
Cement ’*'-“ ’1 692 3 133
Farbe und Oe
Kerofhre= Del. 3 995 etwa 7 023
Seise 4958 25 8497T)
Die Slockade der Sklavenküste
zwischen der deutsch-französischen Grenze und der
Ostgrenze des französischen Gebiets von Porto-Novo,
welche unter dem 15. Juni v. J. durch die fran-
zösische Regierung verhängt war, ist unter dem 19. De-
zember v. J. aufgehoben worden.
Tikterarische Besprechungen.
Ohrwalder, J. Aufstand und Reich des
Mahdi im Sudan und meine zehnjährige
Gefangenschaft dortselbst. Herausgegeben vom
Zweigverein der Leo-Gesellschaft. Mark 4,20.
Innsbruck. Verlag von Karl Rauch.
Wie aus dem Titel des vorliegenden Buches er-
hellt, führt es den Leser mitten hinein in jene un-
heilvolle Bewegung, welche die sich eben befestigende
Kultur großer und fruchtbarer Länder mit einem
Schlage vernichtete und auf den Trümmern der-
seun ihr Reich errichtete. Joseph Ohrwalder
kam im Dezember 1881 als apostolischer Missionar
nach Deelen in Dar-Nuba, verlebte dort unter dem
) Andere Perlen für 25 782 D
Darunter deutsche nur für 2 Dollar.