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nicht so zerstört, wie in hiesiger Gegend, vielfach
haben sich einzelne Temben gegen die Wahehe ge-
halten, mitten in sonst verbrannten Orten. Ein Mann
erzählte stolz, daß er sechs Wahehe erschossen habe.
Ich habe zum Ban einer großen gemeinsamen Tembe
gerathen, und wollen die Leute darüber zum Schauri
kommen.
Auf dem Kampfplatz fand ich in weitem Um-
kreise überall Wahehe-Leichen verstreut, die meistens
unter Büschen versteckt lagen; ich zählte 23, doch
waren weit mehr vorhanden, wie überall sich bei
unserer Annäherung vom Boden erhebende Geier
anzeigten. Auf dem Hauptkampfplatz sah ich zwei
Wahehe-Leichen 10 Schritt von den Patronenhülsen,
die den Kreis der Askaris bezeichneten, in der Lage
wie sie offenbar gefallen waren. Andere waren wahr-
scheinlich durch Raubthiere fortgeschleppt, denn Herr
Dr. Arning wie Askaris sagten mir, daß dort
mehrere Wahehe gefallen seien. Viele Verwundete
sind nach Aussage der Eingeborenen, die von Berg-
verstecken aus beobachtet haben wollen, von den
Andern mitgeschleppt.
Die Askaris sollen sich vorzüglich benommen
haben. Keiner hat Mangel an Muth gezeigt.
Sur Slizze der Rarawanen · verbindungen mit dem
Dictoria-Mpansa.
Der Kompagnieführer in der Kaiserlichen Schutz=
truppe Herrmann, welcher zur Zeit am Victoria
Nyansa stationirt ist, hat auf Grund eingehender
Erkundigungen die Hauptkarawanenstraßen am West-
und Süd-Ufer des Victoria-Nyansa und die Ver-
bindungswege vom See zur Küste festgelegt und das
Ergebniß seiner Forschungen durch beigefügte Skizze
erläutert. Die Hauptkarawanenstraße von der Küste
zum Victoria-Nyansa, auf der alljährlich Hundert-
tausende von Trägern verkehren, führt von Bagamoyo
über Mpwapwa, Mahalala und Tabora nach der
Deutschen Station Mwansa. Die Verbindung mit
Bukoba und der am Nordende des Sees gelegenen
Englischen Station Kampalla wird durch Kanus ver-
mittelt. Auf diesem Wege verkehren auch die Post-
Expeditionen des Kaiserlichen Gonvernements, welche
allmonatlich von der Firma Schülcke und Meyr
von Dar-es-Saläm abgelassen werden; während die
Post für die englische Mission und den Elfenbein-
händler Stokes durch Bousted Ridley u. Co.
von Saadani aus befördert wird und über Mpwapwa
auf dem ctwas näheren Weg Muhalala—Usanga den
See erreicht. Von dem Ausgangspunkt der Post-
verbindung in Kampalla führt eine von der eng-
lischen Expedition begangene Karawanenstraße über
den Baringo-Sce nach Mombasa. Diese Route ist
jedoch noch nicht genau bestimmt. Die Engländer
suchen noch nach einer besseren und bequemeren Ver-
bindung von Mombasa zum Victoria-See. Die Eng-
lische Mission expedirt daher ihre Karawanen immer
noch von der Deutschen Küste nach dem Victoria-See
und Uganda. Die Post von Sadaani erreicht
Mwansa in 30 bis 40 Tagen. Die Handelskarawanen
aus Uganda und Unyoro wählen den Weg längs
des Westufers des Victoria-Sees über Ushirombo
nach Tabora und folgen dann der großen Karawanen-
straße Mpwapwa—Bagamoyo, während die Wasu-
kumakarawanen Tabora meist nicht berühren. Von
Tabora, dem Haupthandelsplatz im Innern Deutsch-
Ostafrikas, führen zwei Wege nach dem Tangan-
yika; einer mündet in der Araberkolonie Udjidji, welche
Schiffsverbindung mit dem Nordufer des Sees unter-
hält. In diesem zum Kongostaat gehörenden Gebiete
hat der bekannte Araberführer Rumalitso seinen
zeitweiligen Aufenthalt. Ein zweiter Weg führt von
Tabora nach der Missionsstation Karema; dort setzen
die Karawanen über den See und gehen weiter nach
dem Kongo. Die Karawanen aus Uganda, Ukononga
und Urori gehen aus Furcht vor den Mafiti nicht
mehr wie vor 15 bis 20 Jahren direkt zur Küste,
sondern stoßen nach Norden auf die Straße Tabora—
Bagamoyo.
Cabakproben aus Vaüunde.
Von der Maunde-Station im Kamerungebiete
waren kürzlich Proben dort gebauten Tabaks einge-
gangen, die in Bremen einer Prüfung von sachver-
ständiger Seite unterzogen worden sind. Der Tabak
wurde je zweien der bedeutendsten Cigarrenfabriken
und Händlerfirmen zur Begutachtung übergeben, die
zu verschiedenen Urtheilen über die Güte und Branch-
barkeit der Proben geführt hat. Während beide
Händlerfirmen den Tabak als Deckblatt nicht geeignet
und kaum gut genug als Umblakt halten, erklären
die beiden Fabrikanten ihn als brauchbar zum
„Decken“.
Die Fabrik Leop. Engelhardt & Biermann
hat sich wie folgt geäußert:
„Der Tabak ist von zarter Struktur und etwas
glasig. Er zeigt, abgesehen von den grün gebliebenen
Blättern, eine blank-braun-bläulich-grünliche Farbe
ohne das gesättigte reine Braun, das man von
gutem, reifen und richtig fermentirten Tabak ver-
langt. Der Brand des Tabaks ist ein guter, der
Geschmack leidlich, etwas trocken grasig. Fällt der
Tabak der uns vorgelegten Probe entsprechend aus,
so sind wir der Ansicht, daß hier wohl etwa 100 Pf.
pro ½ kg dafür zu erzielen sein dürfte. Würde der
Tabat eine ausreichendere Fermentation durchmachen,
dürfte er wohl für billigere Cigarren ein ganz
brauchbares Deckmaterial abgeben. Für bessere
Fabrikation müßte das Gewächs des Tabaks ein
weicheres und edleres sein.“
Noch günstiger beurtheilt die Fabrik Herm.
Upmann & Co. die Tabakproben: