soweit es bisher dem holländischen Gebiete zugewiesen
war, mit dem englischen vereinigt.
b) Eine Forschungsreise, welche sich auf Theile
des Golfs von Papua (zwischem dem 144. und
147. Längengrade) erstreckte und bei welcher die
Flüsse Lakekuma, Tauri, Bailala und Purari weit
hinauf befahren wurden. Nach Ansicht des Admini-
strators bietet das Flußgebiet des Bailala besonders
günstige Bedingungen für Bodenkultur. Bereits
zehn Meilen von der Küste beginnt fruchtbarer
Alluvialboden. Soweit der Fluß befahren wurde
bis zu 80 Seemeilen von der Mündung, stellte man
an beiden Ufern flaches oder leicht hügeliges Gelände
fest, welches für Plantagenwirthschaft sehr gecignet
ist und, nur an wenigen Stellen spärlich bewohnt,
für europäische Besitznahme frei steht. Spätere
Unternehmungen würde besonders der gute, stets
benutzbare Wasserweg, welchen der auf 80 Meilen
von der Mündung aufwärts schiffbare Vailala
bietet, zustatten kommen.
Eine genaue kartographische Darstellung dieser
Reise ist dem Bericht beigesügt.
Gleich dem Administrator haben sich auch die
Distriktsbeamten häufig in ihren Verwaltungsbezirken
bewegt, so berichtet der magistrate in Port Moresby
(mittlerer Verwaltungsdistrikt), daß er im Berichts-
jahre 120 Eingeborenen-Dörser, von welchen 19
zum ersten Mal von einem Europäer betreten wurden,
besucht und 248 Tage auf Reisen verwandt habe.
IV. Handel und Verkehr.
Der Handel der Kolonie weist auch für das
Berichtsjahr eine Steigerung auf.
Indessen ist die Zunahme der Einfuhr, welche
sich im Jahre 1891/92 gegenüber 1890/91 um
mehr als 8000 Pfd. Sterl. gesteigert hatte, nicht in
demselben Maße fortgeschritten. sie -beit sich für
1892/93 nur auf rund 1800 Pfd. Sterl. Die
nachfolgende Zusammenstellung **½s einen Ueber-
blick über die Gestaltung der Einfuhr seit Bestehen
der Kolonie:
1888/89 Pe. Sterl. 11 8
188990. —
1890,«91.- - 8
1891/,92 . - . 23 756
1892/9 25 261.
Die Einfuhr bleibt auch jetzt noch weit hinter der-
jenigen des benachbarten deutschen Schutzgebiets zurück.
Nach der Veröffentlichung in der letzten Nummer
des Kolonialblattes (S. 14) führten allein die drei
im Bismarckarchipel ansässigen Firmen im Jahre
1892 und in der ersten Hälfte des Jahres 1893
Waaren im Werth von . . . . ... 531 600 Mark
ein, was einer Jahreseinfuhr von. 354 400
entspricht. Rechnet man hierzu den
zuletzt veröffentlichten Jahresbetrag
der Einfuhr der Neuguineakompagnie
"% ergiebt sich, daß, ganz abgesehen
von den nicht unerheblichen Ein-
fuhren der Missionsgesellschaften,
unser Schutgebiet mit 1086 415 Mark
an Werth der eingebrachten Waaren die englische
Kolonie um mehr als das Doppelte übertrifft.
Auffallend ist in der englischen Kolonie der Rück-
gang der Einfuhr an Tabak von
Pfd. Sterl. 325) im Jahre 189 1/92
auf - = 2407 1892"/93,
da Tabak das gebräuchlichste Zahlungsmittel für die
Arbeit der Eingeborenen darstellt. Die Erscheinung
wird im Bericht damit zu erklären versucht, daß die
Eingeborenen jetzt vielfach Bezahlung in Geld ver-
langten und letzteres zur Beschaffung anderer Artikel,
insbesondere Konserven, verwendeten.
Die Aussuhr, welche im Jahr 1891/92 sich auf
einen Werth von Pfd. Sterl. 12 616 bezifferte (siehe
Jahrgang 1893, Seite 137), ist in 1892,93 auf
Pfd. Sterl. 17 202, mithin um Pfd. Sterl. 4586
gestiegen.
Diese Steigerung ist allein der vermehrten Ge-
winnung von Sandelholz zuzuschreiben, welche sich
von Pfd. Sterl. 290 im Jahre 1891/92
auf = 7183 - 1892/93
geholen hat. Der Mehrwerth von Pfd. Sterl. 6893
bei diesem Artikel übersteigt den Zuwachs der Ge-
sammtausfuhr bedeutend, letztere würde ohne denselben
gesunken sein. Da mit den Beständen des Sandel-
holzes in der Nähe der Küste bald geräumt sein
wird und für den Transport weiter aus dem Innern
Wege nicht vorhanden sind, so hat dieser Ausfuhr=
artikel nur eine vorübergehende Bedentung.
Ingleichen erfuhr die Ausfuhr von Perlmutter-
schalen eine Steigerung und übertraf in ihrem Werthe
die in dem ertragreichsten der Vorjahre gemachte
Ausbente, wie nachfolgende Zusammenstellung zeigt:
1888/80 Ffsd. Sterl. 1510
1889/00 1050
189% 1. 85
1891,92. 5342
1892/03. 1628
Zum ersten Mal sind Perten in der Kolonie
gefunden worden; der Werlh der Aussuhr belief
sich in dieser Waare auf Pfd. Sterl. 450. Nach
dem Bericht sind reichliche Mengen von Perlen in
der Kiriwina- (Trobriand= Gruppe vorhanden, indessen
ist die Qualität eine geringwerthige.
Abgesehen von den vorerwähnten ist bei den
übrigen Ausfuhrartikeln überall ein Rückgang zir
verzeichnen.
Die Goldgewinnung scheint sich allmählich ihremt
Ende zu nähern; sie ist
von Pfd. Sterl. 7317 im Jahre 1891/92
auf 42898 1392|93
gesunken. Die wenigen Goldgräber, welche 6q noch
im Louisiaden-Archipel befinden, vermögen nach den
Ausführungen des Berichts selbst in schwerer Arbei#t
kaum ein Forikommen zu gewinnen.